Politik

Kundgebung zum equal pay day in Hannover, Opernplatz

Ross-Luttmann und von der Leyen: "Schluss mit lustig! Frauen nicht länger über ihren Lohnzettel diskriminieren"

Frauen verdienen in Deutschland immer noch im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. "Schluss mit lustig! Die Höhe des Gehalts darf nicht länger vom Geschlecht abhängen. Frauen und Männer müssen endlich für gleiche Arbeit auch die gleiche Bezahlung erhalten. Die Diskriminierung von Frauen durch das Gehalt muss beendet werden", forderte Niedersachsens Sozial- und Frauenministerin Mechthild Ross-Luttmann heute gemeinsam mit Bundesfrauenministerin Dr. Ursula von der Leyen auf dem Opernplatz in Hannover.

Die Politikerinnen machten zusammen mit Karin Gödecke vom Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover, Susanne Kremer als Stellvertretende Landesbezirksleiterin Verdi und weiteren Akteurinnen anlässlich des so genannten "equal pay day" auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Dieser Tag fällt in diesem Jahr auf den 20. März. Das bedeutet, erst heute werden Frauen in Deutschland so viel verdient haben, wie Männer schon zum 31. Dezember 2008.

Wir brauchen eine familienbewusstere und flexiblere Arbeitswelt. Frauen müssen auch bessere Aufstiegschancen in Führungspositionen haben", betonte Ross-Luttmann. "Frauen sind längst genauso gut ausgebildet wie Männer und aus dem Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken. Viele Familien sind auf das Einkommen der Frauen angewiesen. Mittlerweile sind in jeder fünften Familie Frauen die Haupternährerinnen", so von der Leyen. "Gründe für die Lohnungleichheit sind nicht nur, dass Frauen häufiger Teilzeit arbeiten als Männer oder der geringer entlohnte Wiedereinstieg nach der 'Familienpause’", erklärte Brigitte Vollmer-Schubert, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Hannover, "sondern auch, dass typische Frauenberufe schlechter bezahlt werden als typische Männerberufe." Unterstützt wurde sie von ihrer Amtskollegin aus der Region Hannover, Mechthild Schramme-Haack: "Unsere Ziele als Gleichstellungsbeauftragte sind eine Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und die eigenständige Existenzsicherung für Frauen".

Die Niedersächsische Landesregierung ergreift verschiedene Maßnahmen gegen die Ursachen von Lohnungleichheiten. Mit 19 Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft unterstützt das Land Frauen beim beruflichen Wiedereinstieg. Diese Koordinierungsstellen schaffen Netzwerke zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und arbeitsuchenden Frauen. Passgenau helfen sie Frauen und Unternehmen dabei, mit ihren jeweiligen Ansprüchen zueinander zu finden. Dafür stehen in 2009 rund 2,4 Millionen Euro bereit, davon rund 0,7 Millionen Euro aus Landesmitteln und rund 1,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).

Mit einem speziellen Förderprogramm zur Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt – kurz FIFA – fördert Niedersachsen die Beratung und Qualifizierung arbeitsuchender und beschäftigter Frauen gleichermaßen. Dafür werden bis 2013 pro Jahr durchschnittlich rund 1,5 Millionen Euro an Landesmitteln und 4,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) eingesetzt. Mit Geldern aus dem FIFA-Programm wurde bis Anfang 2008 auch die Zertifizierung von 29 kleinen und mittleren Unternehmen mit dem Gütesiegel audit berufundfamilie gefördert.

PM: Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit