Auch heute noch führen Verunsicherungen, Ängste und Vorurteile in der Bevölkerung dazu, dass Menschen aufgrund ihrer HIV-Infektion ausgegrenzt werden und der Kontakt zu ihnen gemieden wird. Bei vielen Betroffenen überwiegt die Angst vor Ausgrenzung und Zurückweisung gegenüber den gesundheitlichen Folgen der Infektion. Aufgrund dieser Ängste nehmen einige Menschen, trotz der verbesserten medizinischen Versorgungslage, Hilfsangebote nicht wahr. Um dieser Situation entgegenzuwirken ruft Oberbürgermeister Belit Onay zur Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS auf: „Nur in einer offenen Atmosphäre ist es möglich, ohne Angst notwendige medizinische Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen“, betont er.
Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember soll an jene Menschen erinnern, die an den Auswirkungen der HIV-Infektion gestorben sind. Gleichzeitig soll die Solidarität mit an HIV- und Aids-Infizierten gefördert und präventiv gegen Diskriminierung gewirkt werden. Der Tag ist ein Zeichen der Solidarität, um Betroffenen zu zeigen, dass sie keine Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung und der Nutzung von medizinischen Angeboten haben müssen.
“Auch wir als Landeshauptstadt Hannover sind seit der Unterzeichnung der Deklaration >Respekt und Selbstverständlichkeit: für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben< positive Arbeitgeberin und setzen uns gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben ein“, betont Matthias Görn, Leiter Personal und Organisation der Landeshauptstadt Hannover.
Martin Reichert liest am 8. Dezember in der Oststadtbibliothek
Zusammen mit dem Andersraum und CheckPoint Hannover laden die Beauftragten für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Landeshauptstadt Hannover zu einer Lesung am 8. Dezember, 19.30 Uhr, in die Oststadtbibliothek, Lister Meile 4, ein. Anhand zahlreicher Begegnungen mit Betroffenen und Zeitzeugen erzählt der Autor in seinem Buch “Die Kapsel. Aids in der Bundesrepublik Deutschland” die Geschichte homosexueller Männer, welche abgekapselt von der Gesellschaft zurechtkommen mussten. Aids hat die Art und Weise, wie wir leben und wie wir lieben, tiefgreifend verändert. Das Buch berichtet davon, wie die Krankheit ihren Weg in das Bewusstsein der Bundesrepublik fand.
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