Im Laufe des Lebens hat praktisch jeder mit den unterschiedlichsten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Allerdings steht außer Frage, dass nicht alle gesundheitlichen Herausforderungen geschlechtsneutral sind. Es gibt einige Probleme, die ausschließlich oder überwiegend Kinder, Frauen oder Männer betreffen. In diesem Artikel möchten wir uns explizit der Männergesundheit widmen.
Testosteronmangel
Sowohl Frauen als auch Männer haben Testosteron, aber bei Männern handelt es sich um das zentrale Geschlechtshormon. Liegt ein Testosteronmangel vor, hat dies weitreichende Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Neben Stimmungsschwankungen kann es auch zu Müdigkeit, Muskelschwund oder anderen Beschwerden kommen. Selbst eine Abnahme der Lebenserwartung kann nicht ausgeschlossen werden. Die Ursachen für einen Testosteronmangel sind vielfältig und reichen von zu viel Bauchfett über chronische Entzündungen bis hin zu übermäßigem Stress.
Prostataprobleme
Die Prostata des Mannes ist primär für die Sekretbildung verantwortlich. Ist sie entzündet, kann das die Spermabildung erschweren sowie Probleme bei der Ejakulation oder dem Wasserlassen verursachen. Da Erkrankungen der Prostata gerade bei älteren Männern häufig vorkommen, sollten sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Das ist auch wichtig, um eine potenzielle Krebserkrankung auszuschließen.
Sexuelle Funktionsstörungen
Sobald Probleme mit der Sexualität auftreten, fühlen sich viele Männer unsicher. Infolgedessen führen sexuelle Funktionsstörungen oft zu schweren Depressionen. Bei besagten Funktionsstörungen muss es sich nicht zwangsweise um einen Mikropenis handeln. Eine Peyronie oder vergleichbare Erkrankung ist ebenfalls sehr problematisch, da sie ein gesundes Sexualleben immens erschwert. Was viele Männer nicht wissen, ist, dass es inzwischen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Ein Expander zur Begradigung der Verkrümmung des Penis kann einer fortschreitenden Penisverkrümmung entgegenwirken. Medizinische Expander können sowohl als Alternative als auch als Ergänzung zu einer Operation eingesetzt werden. Werden sie als Ergänzung genutzt, muss im Optimalfall weniger gesundes Gewebe entnommen werden und es kommt nicht zu einem retraktiven Narbenheilungsprozess. Beides trägt zu einem besseren Operationsergebnis bei.
Hoden- und Peniskarzinome
Krebs gehört nach wie vor zu den gefährlichsten Erkrankungen überhaupt. Trotzdem wissen bei weitem nicht alle Männer, dass es Krebsarten gibt, die nur sie betreffen. Zwei davon sind Hoden- und Peniskarzinome. Insbesondere der Peniskrebs ist extrem selten, was aber nicht heißt, dass das Risiko unterschätzt werden darf. Während Hodenkrebs in der Regel sehr schnell wächst, verläuft Peniskrebs eher unauffällig. Daher besteht das Risiko, dass die Erkrankung erst in einem späteren Stadium erkannt wird. Veränderungen im Genitalbereich sollten daher immer direkt abgeklärt werden. Ferner ist es ratsam, potenzielle Risikofaktoren wie HPV ernst zu nehmen.
Toxische Maskulinität
Psychische Probleme sind schon lange kein Tabuthema mehr und unter anderem Depressionen bei Kindern und Jugendlichen werden oft thematisiert. Über einige andere psychische Erkrankungen wird hingegen nur selten geredet. Ein anschauliches Beispiel ist die toxische Maskulinität. Toxische Maskulinität ist ein gesellschaftliches Konzept, das bestimmte Stereotypen wie Dominanz, Frauenfeindlichkeit und Homophobie fördert. Sie kann schwerwiegende Folgen haben und den psychischen Zustand von Männern immens beeinträchtigen. Immer mehr Männer fühlen sich überfordert, da sie den angeblichen gesellschaftlichen Erwartungen nicht gerecht werden. Häufig hat auch das direkte Umfeld darunter zu leiden. Da toxische Maskulinität tief in der Gesellschaft verwurzelt ist, spielt sie bisher nur eine untergeordnete Rolle im Bereich der Männergesundheit. Das erschwert es, offen darüber zu reden.
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- Männergesundheit im Fokus – die größten Herausforderungen: Pixabay