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Marstallbrücke soll nach Martin Neuffer benannt werden

Die Marstallbrücke soll nach dem früheren Oberstadtdirektor Martin Neuffer umbenannt werden. "Wir halten die Marstallbrücke für einen angemessenen Ort, Martin Neuffer in der hannoverschen Innenstadt zu ehren, und nehmen den Vorschlag des Stadtbezirksrates Mitte gerne auf", sagt Stadtbaurat Uwe Bodemann. Sollten die politischen Gremien diesem Vorschlag zustimmen, ist geplant, die Brücke nach Fertigstellung der derzeitigen Sanierungsmaßnahme offiziell umzubenennen. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende Juni dieses Jahres beendet. "Martin Neuffer hat sich in besonderer Weise um die Entwicklung Hannovers verdient gemacht", betont Bodemann. "Deshalb soll eine Straße an zentraler Stelle nach ihm benannt werden. Die Marstallbrücke bietet sich für diese Ehrung an, weil sie unmittelbar auf die Mike-Gehrke-Promenade mit den Nanas führt, die in engem Zusammenhang mit dem früheren Oberstadtdirektor stehen", so der Baudezernent.

Der Jurist Martin Neuffer (1924 bis 2004) war ab 1953 in verschiedenen Funktionen in der Verwaltung des Landes Niedersachsen tätig. 1958 wurde er persönlicher Referent des damaligen Innenministers und späteren Ministerpräsidenten Hinrich-Wilhelm Kopf. 1960 wechselte Neuffer als Personaldezernent zur Landeshauptstadt Hannover. In seine Zeit als Oberstadtdirektor von 1963 bis 1974 fielen die Vorbereitungen für die städtebaulichen Großprojekte U-Bahn-Bau, Ihme-Zentrum, Kröpcke-Center und Passerelle. Neuffers Ziel war es, die Stadt farbiger und interessanter zu machen. So setzte Neuffer sich unter anderem für das Straßenkunstprogramm, den "Roten Faden" und Altstadtfeste ein und ließ die Nanas von Niki de Saint Phalle an der Leine aufstellen. Zudem holte er Mike Gehrke als Stadtimagepfleger nach Hannover. Von 1974 bis 1980 war Neuffer Intendant des NDR in Hamburg. Wegen der besonderen Verdienste für die Landeshauptstadt Hannover und der großen Bedeutung der Person Martin Neuffers weicht die Stadtverwaltung in diesem Fall von dem Grundsatz ab, dass Straßen, Wege und Plätze vorrangig nach weiblichen Persönlichkeiten benannt werden sollen.

Die Stadtverwaltung lässt die das Hohe Ufer mit dem Leibnizufer verbindende Brücke in der Altstadt derzeit für rund 500.000 Euro sanieren. Dabei werden das denkmalgeschützte Bauwerk durch den Einbau einer freitragenden Stahlbetonkonstruktion entlastet und das geschädigte Mauerwerk instandgesetzt. Das Ziegelmauerwerk der Brückengewölbe und -stirnseiten waren zum Teil stark abgeplatzt, ausgebrochen und moosbewachsen. Ein Gutachten stellte zudem Schäden am Bogentragwerk fest, die die Standsicherheit der Brücke gefährdeten. Der Überbau der Brücke wurde nach Kriegs- und Hochwassereinwirkungen abgerissen und 1953 wiederhergestellt. Sie steht auf den Pfeilern des 1732 errichteten alten Bauwerks.