„Ganzheitliches Integrationscoaching“ – kurz: GINCO – soll jungen Migranten den Weg in Ausbildung und Beruf ebnen
Jugendlichen mit und ohne Hauptschulabschluss fällt die Suche nach einer Ausbil-dungsstelle häufig besonders schwer. Ohne Ausbildung aber steigt das Risiko, wiederholt arbeitslos zu werden. Um jungen Leuten den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen, wurde an der Berufsbildenden Schule 6 in Hannover das Projekt "Ganzheitliches Integrationscoaching" – kurz: GINCO – ins Leben gerufen.
„Ich begrüße es sehr, dass die Bundesagentur für Arbeit dieses Projekt entwickelt und dafür immerhin 170.000 Euro bereitgestellt hat, um besonders auch Jugendliche mit Migrationshintergrund zu unterstützen. Dieses ist gerade in Großstadtregionen wichtig. Deshalb freue ich mich, dass eine hannoversche Schule für das GINCO-Projekt ausgewählt wurde“, sagte Marianne Gersdorf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover. Bundesweit wird das Projekt an 14 Standorten angeboten.
Das Besondere an GINCO: Ein speziell qualifizierter Coach unterstützt die Jugendlichen bei ihrer Suche nach einem geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und berät bei Schulproblemen. Auch wenn ein Jugendlicher eine Ausbildungsstelle gefunden hat, wird er weiterhin vom Coach unterstützt, um eventuelle Anfangsschwierigkeiten zu überwinden. Als Netzwerker bezieht der Coach außerdem Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter, Eltern und die Berufsberater der Arbeitsagentur in seine Arbeit mit ein.
„Der Region Hannover ist ein besonderes Anliegen, den Übergang von den Berufsbildenden Schulen in den Beruf zu erleichtern“, sagte Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Han-nover. „GINCO ist ein viel versprechender Ansatz, gezielt eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die etwa aufgrund von Sprachschwierigkeiten besonders hohe Hürden überwinden müssen, um sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Bereits seit Februar läuft das Projekt an der BBS 6. „Unsere Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich der Berufsvorbereitung benötigen immer stärker eine individuell angepasste und mög-lichst viele Facetten berührende Begleitung in das Erwerbsleben“, sagte Schulleiter Michael Sternberg. Das Modellprojekt GINCO stelle eine hervorragende Ergänzung der intensiven Schul-sozialarbeit dar und sei von Beginn an von allen Lehrkräften der Schule begrüßt worden. „Schon nach einer erst wenige Monate währenden Projektlaufzeit lassen sich erste Erfolge vermelden: So konnte beispielsweise eine Vielzahl von Unternehmen gewonnen werden, die diesen Schülern ergänzende Praktikumsmöglichkeiten in den Schulferien angeboten und den Abschluss von Arbeits- bzw. Ausbildungsverträgen in Aussicht gestellt haben“, so Sternberg. Eine solche Perspektive motiviere und fördere das Selbstbewusstsein sowie die Freude an beruflicher Bildung.
Die Coaches werden von der Leine-Volkshochschule gGmbH gestellt. „Uns ist dieses Modellprojekt wichtig, weil damit einerseits vielfältige Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Integrationsarbeit einmünden können, andererseits eine kooperative Projektarbeit mit der BBS 6 und der Agentur für Arbeit entstanden ist“, sagte Reinhard Lange-Köppel. „Modell heißt, neue und erfolgreiche Wege an der Schnittstelle Schule und Beruf in der Praxis zu entwickeln und zukünftig in das Produktportfolio der Bundesagentur für Arbeit zu integrieren“, so der Geschäftsführer der Leine-Volkshochschule.
PM: Region Hannover