Neues Rathaus wird energetisch saniert

Das Neue Rathaus als größtes städtisches Verwaltungsgebäude mit einer Nettogrundfläche von fast 23.000 Quadratmetern soll in einem ersten Bauabschnitt von 2010 bis 2013 für rund vier Millionen Euro energetisch saniert werden. Eine entsprechende Drucksache geht jetzt zur Beratung in die politischen Gremien. Wirtschafts- und Umweltdezernent Hans Mönninghoff stellte am Donnerstag (19. August) den Sanierungsplan vor.

"Wichtigstes Ziel ist es, den Energiebedarf des Rathauses und damit die Energiekosten langfristig zu senken. Vorrangig werden daher zunächst die notwendigsten energetisch sinnvollen Arbeiten realisiert – dadurch ist es möglich, den Energieverbrauch um 23 Prozent zu senken und rund 60.000 Euro jährlich Heizkosten sparen", betonte Mönninghoff.

Die Stadt hatte im vergangenen Jahr durch einen Gutachter prüfen lassen, welche Schwachstellen das Rathaus aufweist. Ergebnis ist der jetzige Verwaltungsvorschlag mit fünf Maßnahmen:

  1. Sanierung der Fenster an der West-, Süd- und Ostfassade
    Das Neue Rathaus hat insgesamt rund 830 Fenster in ca. 25 unterschiedlich gestalteten Formaten. Zugunsten des Wärmeschutzes und der Gebäudedichtheit sollen zunächst die rund 255 Fenster an der West-, Süd- und Ostfassade des Rathauses energetisch verbessert werden: Die vorhandenen einfach verglasten beweglichen Teile der Holzfenster, teilweise mit Rundbögen und Sprossenteilung, werden ausgebaut und parallel zu den fest stehenden Rahmen aufgearbeitet (Austausch beschädigtes Holz, Instandsetzen der Beschläge, Erneuerung der Anstriche usw.) und anschließend wieder eingebaut. In die Innenleibung werden zusätzliche Innenfenster eingebaut bzw. die vorhandenen ersetzt (Gesamtkonstruktion: so genannte "Kastenfenster"). Die Innenfenster werden nach historischem Vorbild mit Kämpfer, die die Fenster horizontal unterteilen, Sprossen und Rund- oder Stichbögen hergestellt. Sie werden außen grau und innen weiß gestrichen.

    Die Arbeiten an den Fenstern werden in Etappen in jeweils drei übereinander liegenden Räumen ausgeführt; die Arbeitsgerüste werden dafür in Abschnitten aufgestellt.

    Durch die neuen wärmeschutzverglasten Innenfenster werden die Vorgaben der Energieeinsparverordnung 2009 – bei Einhaltung des Denkmalschutzes – erfüllt.

  2. Einbau von Rauchschutztüren
    Vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss werden Rauchschutztüren zur Abschottung der Flurbereiche zur Kuppelhalle hin sowohl zur Verbesserung des Brandschutzes als auch zur Vermeidung von Zugluft eingebaut.

    Die Rauchschutztüren aus Eiche mit einem Rundbogen-Oberlicht erhalten zweiflügelige Massivholzrahmentüren mit einer Füllung aus Verbundsicherheitsglas.

  3. Erneuerung Glasdach Hodlersaal
    Die vorhandene Konstruktion aus Drahtglas mit einfachen Glasabdeckleisten hat erhebliche Undichtigkeiten. Die Einfachverglasung wird durch eine Sicherheits-Isolierverglasung mit Sonnenschutzgläsern und thermisch getrennten Aluminiumprofilen ersetzt. Dafür müssen die vorhandenen Fachwerkträger aus Stahl verstärkt werden.
  4. Dämmung der obersten Geschossdecke
    Zur Verbesserung des Wärmeschutzes des Rathauses wird die oberste Geschossdecke – rund 3.400 Quadratmeter – (Dachboden)gedämmt.
  5. Neue Fenster und Außentüren für Kita und Küche
    Der Kindergarten und die Anlieferung für die Küche im Sockelgeschoss der Südfassade erhalten eine neue Holzaußentür in denkmalgerechter Ausführung als Holzrahmentür mit Glasausschnitten mit Isolierverglasung. Die vorhandenen Holzaußenfenster werden instand gesetzt und neue Innenfenster mit 2-fach-Isolierverglasung eingebaut.

Zeitplan – 2010/2011:

  • 2010: Abschottung der Flurbereiche in den Ebenen EG bis 2.OG durch Rauchschutztüren und Dämmung der obersten Geschossdecke
    (Dachboden).
  • 2011: Neue Fenster und Außentür für Kita und Küche im Sockelgeschoss, Erneuerung Glasdach Hodlersaal und energetische Sanierung der Außenfenster an der Westfassade.
  • 2011/2012: Energetische Sanierung der Fenster der Südfassade.
  • 2013: Energetische Sanierung der Fenster der Ostfassade.

Weiteres Vorgehen:
In einem zweiten Bauabschnitt nach 2013 ist unter anderem die Sanierung der restlichen Fenster (Innenhöfe, Säle, Nordfassade), der Austausch der Lüftungsanlagen und die Dämmung der Rathauskuppel vorgesehen. Dies wird nach heutigem Stand rund vier Millionen Euro kosten.