Am vergangenen Monat bat die „Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung“ in Hannovers Traditionsvarieté, dem GOP. Anlass war die bereits das dritte Jahr in Folge stattfindende Benefizveranstaltung zugunsten von Wohnungs- und Obdachlosen und Menschen in Not in Hannover und der Region.
Fazit: Ein volles Haus, ein fulminantes Programm, großartige Stimmung und ein Erlös von über 23.000 Euro! Damit konnte das Ergebnis vom vergangenen Jahr noch getoppt werden. Weil alle Beteiligten, GOP, Künstler und Organisatoren kostenfrei zum Gelingen des Abends beigetragen hatten, kann der gesamte Betrag zur Verfügung gestellt werden. Er geht an die Straßenambulanz der Caritas Hannover, an den Kontaktladen „Mecki“ der Diakonie – Einrichtungen, die wesentlich zur medizinischen Versorgung Bedürftiger beitragen – und an Hilfesuchende, die sich unmittelbar an die Stiftung wenden.
„Danke, dass Sie gekommen sind und die Ziele unserer Stiftung unterstützen“, begrüßten Ricarda und Udo Niedergerke die Gäste, darunter zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: „Gäbe es mehr Menschen wie Sie, gäbe es keine Not – und auch keine Notwendigkeit für Veranstaltungen wie diese.“ Und sie zitierten den Wahlspruch von Ministerin a.D., Heidi Merk, die mit Ehemann Herbert Schmalstieg ebenso dabei war wie Thomas Hermann, erster Bürgermeister der LHH, Jörg Bode, Minister a. D., Propst Martin Tenge und Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann: „Sich engagieren, wo andere wegschauen.“
Diesen Gedanken griff auch Cornelia Rundt, Nieders. Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, auf und überbrachte vom Schirmherrn der Veranstaltung, Ministerpräsident Stephan Weil, herzliche Grüße: „Danke, dass Sie und Ihre Stiftung sensibilisieren für die Not wohnungsloser Menschen.“ Das Land tue bereits einiges, doch die neuesten Zahlen zur Armutsentwicklung machten deutlich, dass die Situation sich verschlimmere, so Rundt. „Aktuell 1.23 Millionen arme Menschen allein in Niedersachsen. Da brauchen wir Unterstützung wie die durch die Niedergerke Stiftung, und ich hoffe heute Abend auf einen ganz, ganz vollen Spendentopf“, warb die Ministerin und ließ nicht unerwähnt, dass gerade Wohnungslose dringend auch medizinische Hilfe bräuchten: „Ihre Lebenserwartung liegt bei durchschnittlich 46,5 Jahren!“
Nach den nachdenklich stimmenden Worten startete das Programm des Abends. Ein Feuerwerk aus Musik, Akrobatik, Zauberei und Komik – charmant, geistreich und mit Witz moderiert von Hannovers Entertainer Nr.1, Desimo. Erwin Schütterle, der für Programm und Regie verantwortlich zeichnete, ist es erneut gelungen, Künstler aus Hannover und aus dem aktuellen GOP-Programm „Impulse“ für den Abend zu gewinnen: Nach den „Frauen mit Freund“ (FmF), die das Programm mit dem Beatles Song „Help“ sehr passend starteten, zog der Kalifornier Robert James Webber, mit einer Hut- und Besenstiel-Jonglage das Publikum in seinen Bann. Die hannoverschen „Herzen in Terzen“ nahmen mit auf eine musikalische Reise in die 50er und 60er Jahre, und Monsieur Momo, der Nienburger „Clown mit Herz“, entzückte ebenso wie die Lichtkunst-Jonglage von Nils-F. Müller, der in Hannovers „Kinderzirkus Giovanni“ seine Karriere begann. „Fate Fusion“ aus Wunstorf und Hannover, das erste Rollstuhl-Akrobatik-Duo Deutschlands, das schon beim „Feuerwerk der Turnkunst“ für Begeisterung sorgte, wurde von den Zuschauern sofort ins Herz geschlossen – und natürlich Desimo, der mit Karten- und anderen Tricks bezauberte und moderierte. Der Abend endete, wie er begann, mit einer atemberaubenden Nummer aus „Impulse“. Das irische Temperamentsbündel Daniel Sullivan präsentierte eine Hula Hoop Nummer, wie man sie noch nie gesehen hat.
Zum Abschied gab es rote Rosen für die Künstler, und die Veranstalter konnten auch schon den nächsten Benefizabend im GOP ankündigen: Am 25. September 2017 wird es zum vierten Mal heißen: „Wir lassen niemanden im Regen stehen …“ Den Abend sollte man sich jetzt schon vormerken!