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OB Weil lehnt flächendeckende Tempo-30-Zonen in Hannover ab

Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil hat einem generellen Tempo 30 in Städten eine Absage erteilt. "Hannover hat bereits zahlreiche Tempo-30-Zonen. Eine pauschale Ausweitung von Tempo 30 insbesondere auch auf Hauptverkehrsstraßen ist nicht der richtige Weg. Das macht den Verkehr nicht unbedingt sicherer, sondern erschwert vielmehr den Verkehrsfluss", erklärt Weil angesichts der aktuellen Debatte über ein allgemeines Tempolimit von 30 Stundenkilometern in Städten.

Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass es in Hannover mittlerweile rund 190 Tempo-30-Zonen in unterschiedlicher Länge gebe. Sie liegen insbesondere in Wohngebieten. Ziel der hannoverschen Verkehrsplanung sei ein leistungsfähiges Straßennetz, das den Bedürfnissen aller VerkehrsteilnehmerInnen gerecht werde, sowohl FußgängerInnen, dem Radverkehr, dem öffentlichen Personennahverkehr als auch dem Wirtschaftsverkehr und dem Individualverkehr mit Kraftfahrzeugen.

Tempo-30-Zonen dienen in Hannover vorrangig dem Schutz der Wohnbevölkerung, dem Fußgänger- und Radverkehr und kommen überall dort in Betracht, wo der Durchgangsverkehr von geringer Bedeutung ist. In Gewerbe- und Industriegebieten kommen Tempo-30-Zonen nicht Betracht.

Anfang des Jahres sind von der rot-grünen Ratsmehrheit zusätzliche Tempo-30-Zonen vor Schulen beschlossen worden. Darüber hinaus wird derzeit von der Verwaltung ein Konzept zur Ausweitung von Tempo 30 in der Innenstadt erarbeitet.

"Eine komplette Tempo-30-Innenstadt, die auch die Hauptverkehrsstraßen mit einschließt, wird es nicht geben. Das ergibt verkehrsplanerisch keinen Sinn. Es kommt auf die richtige Mischung an", betont Oberbürgermeister Weil. Hannover sei mit seiner Verkehrspolitik bislang gut gefahren. Dies habe eine kürzlich veröffentliche Umfrage der Region Hannover belegt, die der Landes-hauptstadt einen guten Mix der Verkehrsträger bescheinigt hatte. Mit 28 Prozent ist der Autofahreranteil in Hannover geringer als in vielen anderen Großstädten.
Der Radverkehr, der mittelfristig auf 25 Prozent wachsen soll, liegt der Studie zufolge bereits bei 19 Prozent, ebenso stark wie der öffentliche Personennahverkehr. Weil: "Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."