Bestürzt hat Oberbürgermeister Stephan Weil auf die Nachricht vom Tod von Alexander May reagiert. Der Schauspieler, Regisseur, Dramaturg, Intendant und freiberufliche Autor ist am Freitag (2. Mai) im Alter von 80 Jahren in Hannover verstorben.
"Alexander May hat sich mit seiner herausragenden Theaterarbeit und seinem Wirken in zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen einen Namen gemacht. Darüber hinaus wurde er wegen seines gesellschaftspolitischen Engagements und seiner ausdrucksvollen Persönlichkeit verehrt und geschätzt. Hannover verliert mit ihm einen großen Künstler, einen Freund – und herausragenden Botschafter der Stadt", würdigt Weil die Leistungen Mays, für die der Verstorbene 2001 mit der Stadtplakette für besondere Verdienste um die Landeshauptstadt Hannover geehrt wurde.
Das künstlerische Schaffen Mays war geprägt von seiner sprühenden Art, mit der es ihm immer wieder gelang, Theaterstücken, Prosa und Gedichten eine ganz eigene Vitalität zu verleihen.
Weil: "Mit der gleichen Intensität engagierte sich May für demokratische Freiheit, politische Aufgeklärtheit und gegen jeden Radikalismus. So las er nicht nur vor großem Publikum, sondern auch in Schulen und Freizeitheimen – oder zählte 2000 zu den MitbegründerInnen des Bürgerkomitees "Weiße Rose".
Das Leben von Alexander May ist eng mit Hannover verbunden – ebenso wie er die kulturelle Landschaft der Landeshauptstadt über viele Jahre nachhaltig mit geprägt hat. Nach Stationen als Regisseur, Dramaturg und Schauspieler an verschiedenen Bühnen, der Tätigkeit als Fernsehredakteur und Dokumentarfilmer sowie als Dozent für Filmdramaturgie, als freiberuflicher Schauspieler, Autor und Regisseur wurde er 1978 für zehn Jahre Intendant und Geschäftsführer des Staatsschauspiels Hannover. Der Ruf Hannovers als Theaterstadt hat ihm viel zu verdanken.
Einem breiten Publikum war May durch zahlreiche Film – und Fernsehrollen bekannt. 1968 erhielt er den Bundesfilmpreis für seine schauspielerische Leistung im Film "Tätowierung", 1993 wurde er mit dem Niedersächsischen Kunstpreis ausgezeichnet.
Bis ins hohe Alter war Alexander May in Lesungen und Rollen aktiv. "Wir spielen, bis der Tod uns abholt", sagte er über sich selbst. Der Tod hat ihn mitgenommen.