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Preis für das Deutschlandticket steigt um 20 Prozent

Das Deutschlandticket wird Anfang 2025 teurer, der Preis steigt von 49 € auf 58 €. Ein Anstieg um cirka 20 Prozent. Moderat? Eher nicht, auch wenn das Deutschlandticket damit gegenüber vielen Monatskarten der Verkehrsverbünde ein Schnäppchen bleibt.

Zum Vergleich: Der Benzinpreis hat 12 Jahre für einen ähnlichen Preisanstieg gebraucht. Da ist der Aufschrei der Sensationspresse und der Wutbürger ungleich höher. Der Preis für den öffentlichen Personennahverkehr ist im Laufe der Zeit deutlich stärker als der Spritpreis angestiegen.

Aktuell stellen Bund und Länder je 1,5 Milliarden Euro jährlich für das Deutschlandticket zur Verfügung. Im Durchschnitt besitzen pro Monat 11,2 Millionen Menschen das Deutschlandticket. Für die Erhöhung müsste der Staat also alternativ etwa 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Allein die Steuervorteile für Dienstwagen kommen den Steuerzahler teurer zu stehen.

  • Steuervorteile für Dieselfahrzeuge – 8,5 Milliarden Euro
  • Pendlerpauschale – 2,2 Milliarden Euro
  • Steuervorteile für Dienstwagen – 1,8 Milliarden Euro

Darüber hinaus kommen noch einige weitere Subventionen, die klimapolitisch fragwürdig sind, wie im Spiegel nachzulesen ist.

Sicherlich ist ein ÖPNV Ticket für Menschen auf dem Land nicht sonderlich attraktiv, wenn dort der Bus nur selten fährt. Bedenkt man dagegen, wie oft die Autoindustrie bereits subventioniert wurde, relativiert sich die Ungerechtigkeit schnell wieder. Wie oft gab es bereits in den letzten Jahrzehnten Abwrackprämien oder andere Kaufprämien. Allein die Abwrackprämie 2009 hat den Steuerzahler 5 Milliarden Euro gekostet. Die Autoindustrie hat schlicht den Umstieg hin zum Elektroauto im bezahlbaren Preissegment verschlafen.

„Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie – so fürchte ich – im Markt scheitern.“

Robert Habeck in einem Spiegel Artikel von 2019

Trotz der Fehlentscheidungen hat Volkswagen in den letzten drei Jahren ein operatives Ergebnis von jeweils um die 20 Milliarden Euro eingefahren. Da fragt man sich schon, warum denn E-Autos schon wieder subventioniert werden sollen. Ich warte bereits mein ganzes Leben auf eine Fahrradkaufprämie oder eine „Kauf oder Bau überhaupt kein Auto Prämie“. So viel zur Ungerechtigkeit von Stadt und Land.

Bildquellen:

  • Üstra Fahrkarten: www.hannover-entdecken.de