Kulturtipps, Mitte

Premiere: Echo 72. Israel in München

„Über jedem Menschen leuchtet das gleiche Versprechen auf Leben.“

Echo 72. Israel in München

Echo 72. Israel in München

Eine Uraufführung als eindringliche Warnung vor Hass und Verdrängung: Die Olympischen Spiele 1972 in München sollten ein Sportfest im Zeichen des Friedens werden. Stattdessen ereignete sich die Katastrophe, elf israelische Sportler wurden von Terroristen getötet. Das Versagen der Sicherheitskräfte und der Umgang mit der deutschen Schuld wirken bis heute nach. In der neuen Oper mischt sich die Leichtigkeit des Spiels mit Beklemmung und Chaos. Die Inszenierung löst das Ereignis aus seiner Distanz und zeigt uns bildgewaltig die Geister der Geschichte. Die Sportdisziplinen, die die Musik portraitiert, und der wilde Jazz des Trios Steamboat Switzerland, das mit dem Orchester zusammenwirkt, lockern das virtuose Zeit- und Rhythmusgefüge.

Rund um die Uraufführung möchten wir Räume schaffen, um uns dem Thema auf unterschiedliche Weise anzunähern, darüber zu informieren und auszutauschen, im Dialog mit Expert:innen aus Politik und Wissenschaft, mit Künstler:innen und allen, die interessiert sind, offen und gemeinschaftlich.

Uraufführung als Auftragswerk der Staatsoper Hannover

Oper von Michael Wertmüller (*1966)
Libretto von Roland Schimmelpfennig

Echo 72 Spielszene

Echo 72 Spielszene

Die neue Oper Echo 72. Israel in München, ein Auftragswerk der Staatsoper Hannover, spürt dem historischen Ereignis und seinem Gemisch aus paradoxen Gefühlsatmosphären nach: die Leichtigkeit des Spiels wird von Beklemmung und Chaos, der grenzenlose Antrieb von Lähmung, der hellste Zukunftsgedanke vom plötzlichen Tod überlagert. Der Schweizer Komponist und Jazz-Schlagzeuger Michael Wertmüller führt uns mit seiner Musik hinein in die surreale Wahrnehmungswelt einer Extremsituation, hinein in einen traumatischen Fiebertraum. Tempo und Lautstärke steigern sich konsequent, vom ersten Moment an bis zum Schluss. Der wilde Jazz des Trios Steamboat Switzerland, das mit dem Niedersächsischen Staatsorchester zusammenwirkt, und die Sportdisziplinen, die die Musik portraitiert, lockern das virtuose Zeit- und Rhythmusgefüge. Hürdenlauf, Gewichtheben, Fechten, Ringen und Schießen – all das wird hörbar und ergänzt den Theatersound um eine in der Oper bislang einzigartige Dimension. Die Inszenierung löst das Ereignis aus seiner Distanz und zeigt uns bildgewaltig die Geister der Geschichte.

Mit Echo 72 setzt die Staatsoper einen weiteren Spielplan-Höhepunkt im zeitgenössischen Musiktheater. Und bietet dabei ein außergewöhnliches Team von Stars der deutschen Theaterszene: Komponist Michael Wertmüller, dessen Werke u.a. beim Lucerne Festival, an der Hamburgischen Staatsoper oder der Ruhrtriennale uraufgeführt wurden und der bereits mit Christoph Schlingensief zusammengearbeitet hat, Librettist Roland Schimmelpfennig, der zu den meistgespielten Theaterautoren unserer Zeit zählt, Regisseurin Lydia Steier, die 2024 mit dem Oper! Award ausgezeichnet wurde und die in Hannover mit ihren Inszenierungen von La Juive, Alcina und Le nozze di Figaro große Erfolge gefeiert hat, sowie Dirigent Titus Engel, der zu den ausgewiesenen Experten für zeitgenössische Musik gehört.

Termine:
Sa, 25.01.2025 | 19:30 Uhr (Premiere)
Mi, 29.01.2025 | 19:30 Uhr
So, 02.02.2025 | 18:30 Uhr
Do, 06.02.2025 | 19:30 Uhr
Sa, 22.02.2025 | 19:30 Uhr
Do, 27.02.2025 | 19:30 Uhr

Ort: Opernhaus Hannover, Opernplatz 1, 30159 Hannover