Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung und die Landeshauptstadt Hannover errichten gemeinsam eine neue Kindertagesstätte mit integrativer Betreuung von Krippe bis Hort und angeschlossener Beratungsstelle für Eltern und Fachkräfte im Heideviertel. Den Neubau auf städtischem Grundstück, der bis Ende 2011 fertig gestellt sein soll, wird die Stiftung zu 80 Prozent finanzieren; dafür stellt sie drei Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus beteiligt sie sich fünf Jahre lang mit je 100.000 Euro an den integrationsbedingten Folgekosten für Beratung und Betreuung.
- O-Ton von Oberbürgermeister Stephan Weil
Oberbürgermeister Stephan Weil und Professor Dr. Burkhard Huch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, haben heute (12. März) zusammen mit Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter das Konzept der Einrichtung vorgestellt, das jetzt den Ratsgremien zur Beschlussfassung vorgelegt wird. "Wir freuen uns sehr, dass die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung einmal mehr mit einem ganz wesentlichen Beitrag die Realisierung eines richtungweisenden Vorhabens in Hannover möglich macht", dankt der Oberbürgermeister und würdigt die Stiftung: "Mehr als zehn Millionen Euro hat die Stiftung in den vergangenen 15 Jahren in Hannover investiert – in Gesundheitsversorgung, städtebauliche Objekte, vor allem aber in Jugend- und Altenarbeit, von der gesunden Ernährung in Kitas über musikalische Früherziehung bis zum Neubau und Betrieb des Alten- und Pflegezentrums Klaus-Bahlsen-Haus. Nicht nur die beeindruckende Summe, sondern auch der hoch motivierte Einsatz der Stiftungsvertreter um Professor Dr. Huch für die geförderten Projekte machen die Arbeit der Stiftung zu einem Musterbeispiel für privates Wirken auf der Grundlage einer Haltung, die unternehmerischen Erfolg zum Wohl der Gemeinschaft einsetzt."
"Unsere Stiftungs- und Namensgeber, das Ehepaar Rut und Klaus Bahlsen, haben in ihrem gesellschaftlichen Engagement immer einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Ihre Stiftung setzt das mit der Auswahl der Förderungen fort", erläutert Professor Dr. Burkhard Huch. "So verbinden wir im Klaus-Bahlsen-Haus neue Konzepte der Altenpflege mit unserem Ziel der gesunden Ernährung. Mit 'Iss dich fit' und der vorschulischen Musikerziehung wollen wir Kindergartenkindern zusätzliche Kompetenzen für ein gesundes und erfülltes Leben mit auf den Weg geben."
"Um umfassende Startchancen geht es auch bei dem jetzt mit der Stadt vereinbarten Neubau", hebt Huch hervor. "In dieser Kita sollen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam aufwachsen. Sie sollen miteinander und voneinander lernen. Und die Eltern von Kindern mit Behinderung sollen sich in der Einrichtung umfänglich über alle Fragen, die mit integrativer Betreuung zu tun haben, informieren können."
"Mit dem künftigen 'Rut-Bahlsen-Haus' schaffen wir eine bundesweit einzigartige Einrichtung", stellt Dezernent Thomas Walter das Konzept vor: "Einzigartig, weil integrative Betreuung hier altersdurchgängig von der Krippe bis zum Hort möglich sein wird – zurzeit gibt es so gut wie keine integrativen Angebote für Krippen- und Hortkinder. Besonders auch, weil unterschiedliche Altersgruppen zusammen betreut werden können. Und neuartig, weil wir mit der Anlauf- und Beratungsstelle eine Lücke im Informationssystem über die komplexen Fach- und Sachfragen integrativer Betreuung für Eltern und Fachleute schließen."
In der neuen Einrichtung ist innerhalb eines Rahmens von fünf Gruppen (zwei Krippe, zwei Kindergarten, eine Hort) die altersübergreifende und integrative Betreuung von 78 Kindern (24 Krippe, 36 Kindergarten, 18 Hort), darunter 16 Kinder mit Behinderung (vier Krippe, acht Kindergarten, vier Hort) vorgesehen. Die Gruppenstruktur soll dabei zeitnah zur Eröffnung dem aktuellen Bedarf entsprechend festgelegt werden.
Mit der Einrichtung wird dem stadtweiten Bedarf an integrativen Betreuungsplätzen entsprochen. Zurzeit gibt es sechs Plätze für unter Dreijährige, vier Plätze für Schulkinder (Hort) und 101 Plätze für Kindergartenkinder. Der größte Nachholbedarf besteht zurzeit im Bereich Buchholz-Kleefeld. Hier steht mit dem städtischen Grundstück Heidering/Misburger Straße im Heideviertel eine geeignete, 2.900 Quadratmeter große Fläche mit guter Verkehrsanbindung für die neue Einrichtung zur Verfügung.
Der Neubau soll nach städtischem Standard für Kindertagesstätten in Passivhausbauweise errichtet werden. Für den Bau wird die Stadt in enger Kooperation mit der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung Mitte des Jahres einen Architektenwettbewerb veranstalten. Die Fertigstellung der Einrichtung ist für Ende 2011 geplant.
Die Stadt Hannover stellt das Grundstück zur Verfügung, übernimmt die Restfinanzierung der Bau- und Einrichtungskosten und wird Träger der Einrichtung.
PM: Landeshauptstadt Hannover