„Wie Erich seine Arbeit verlohr“

erichMo. 9. Nov. 2009, 20 Uhr
Anlässlich des heutigen Jahrestags des Mauerfalls: "Wie Erich seine Arbeit verlohr"
D 1989/99, Farbe, 90Min. von Kai von Westermann und Vorstellung seines Buches "Letzte Bilder von der Mauer"

Im Herbst 1989 eskalierten die inneren Probleme der DDR.  Gerade die Jungen wollten weg, auf die der Staat doch gesetzt hatte und mit denen er angeblich eine neue Zukunft aufbauen wollte.

Kai von Westermann ist langjähriger Kameramann der Sachgeschichten bei der "Maus".

Diesen Einfluss verspürt man bei der Betrachtung seines Films den er für einen französischen Fernsehsender in der Zeiten des Mauerfalls und danach drehte.

20 Jahre nach der Wende hat sich Westermann aufgemacht, seinen filmischen Dokumentationen von damals nun das Buch folgen zu lassen.

Eintritt: 6,- €

Medienhaus Hannover e.V.
Schwarzer Bär 6
30449 Hannover

www.medienhaus-hannover.de

 

1989. Seit vierzig Jahren gibt es zwei deutsche Staaten. Verfeindet stehen sie sich gegenüber:

Die BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND im Westen, die DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK im Osten.

Seit fast drei Jahrzehnten ist die Grenze zwischen diesen beiden Staaten vermint und für die Bevölkerung im Osten unüberwindbar. In Ost-Berlin regiert Erich Honecker.

Die beiden deutschen Staaten sind die Nahtstelle zwischen zwei Machtblöcken. Der östliche Block bröckelt, Michail Gorbatschow, Regierungsoberhaupt der Sowjetunion und mächtigster Mann des Ostblocks, sieht sich zu Reformen gezwungen.

Auch die Bürger der DDR fordern Freiheit und Demokratie. Ihre Regierung bleibt starr. Die Bürger gehen auf die Straße…

Ein junger Nachrichtenkameramann aus Westdeutschland gerät mitten in diese Ereignisse. Er nimmt seine Zuschauer mit in diesen anderen deutschen Herbst.

Von der knappen Berichterstattung damals und den lehrbuchhaften Fernseh-geschichtsstunden hebt sich dieser Film wohltuend ab. Und wenn in Original-Tönen die Menschen von damals zu Wort kommen, bekommt man eine Ahnung davon, was noch alles möglich gewesen wäre.

Wie Erich seine Arbeit verlor besteht aus Aufnahmen, die Kai v.Westerman als Kameramann im Laufe des Jahres 1989 für einen französischen Fernsehkorrespondenten gedreht hat. Viele Aufnahmen wurden gelöscht, weil sie „keinen Nachrichtenwert" hatten. Kai v.Westerman hat dieses Rohmaterial gesammelt und ohne Fördermittel oder TV-Beteiligung zu einem Dokumentar-film montiert, der auch mehrfach im Rahmen von Veranstaltungen der BStU* aufgeführt wurde.

Bei den 25. Grenzlandfilmtagen in Selb 2002 wurde "Wie Erich seine Arbeit verlor" als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Nach jeder Aufführung können die Zuschauer ihre Meinung über den Film in ein bereit liegendes Buch zu schreiben. Nachfolgend einige Zuschauerkommentare:

„Für mich, die in diesen Tagen etliche Filme mit ähnlicher Thematik gesehen hat, der erste, der aus der Perspektive des Volkes gedreht war und nicht aus der eines unbeteiligten Beobachters. Gänsehaut, Stoff zum Nachdenken und Situationen von echter Komik."

„…die Stimmung kam unheimlich gut 'rüber – im Gegensatz zu den vielen Bildern, die man schon so oft gesehen hat."

„…ein sehr guter, ergreifender, sehr realistischer Film über die Wende, der beste, den ich bisher zu diesem Thema gesehen habe! Die Dialoge der Menschen […] gingen wirklich unter die Haut."

„Einige der Interviewaussagen stellen sich […] als geradezu prophetisch heraus, in manchen spiegelt sich große Weltfremdheit, in anderen bodenlose Inkompetenz."

„1989 war ich 18 Jahre alt […] In den letzten Jahren habe ich oft bereut, so gar nichts von dieser Wendezeit mitbekommen zu haben – ich bin nicht Teil dieser Veränderung gewesen. Heute Abend habe ich dann doch noch, verspätet, mitgefühlt."

„Thank you for the insight into the ‚forbidden' land."

"Letzte Bilder von der Mauer" von Kai von Westermann

Reportage 1989.

Berichte aus zwei verschwundenen Ländern.

368 Seiten, Klappbroschur, ISBN 978-3-86614-170-4

12,90 €, Zeitgut Verlag GmbH, Klausenpaß 4, 12107 Berlin

Kai von Westermanns Reportagebuch "Letzte Bilder von der Mauer" schildert die dramatische Stimmung in der maroden DDR unmittelbar vor ihrem Untergang.

Westermann ist es gelungen, sowohl seine eigenen Eindrücke und Gefühle als auch die Stimmung der unmittelbar Betroffenen zu schilden. Mit dem fesselnden und zugleich erfrischend spritzigen Schreibstiel des Autors, der alle geschilderten Ereignisse selbst erlebt hat, bekommt das Buch seinen besonderen Reiz.

20 Jahre nach der Wende hat sich Westermann aufgemacht, seinen filmischen Dokumentationen von damals nun das Buch folgen zu lassen.

Mehr Info und Videoclip zum Buch unter: 

http://www.zeitgut.de/

Mehr über Kai von Westermann http://www.bonnerkinemathek.de