Regionspräsident Hauke Jagau und EU-Experte Andreas Listing haben heute den neuen Europa-Aktionsplan für die Region Hannover vorgestellt. Der Plan sieht ein verstärktes Engagement der Region in allen Europafragen vor. Motor der Initiative soll ein neues vierköpfiges Team unter dem EU-Rechtsexperten Listing sein.
Mehr als achtzig Prozent der täglichen Arbeit in der Regionsverwaltung, den Tochterunternehmen der Region und in den Verwaltungen der Städte und Gemeinden werden durch gesetzliche Vorgaben bestimmt, die nicht mehr in Hannover oder Berlin sondern in Brüssel und Straßburg beschlossen wurden. Dazu zählen etwa neben dem Tier- und Verbraucherschutz und der Gesundheitsvorsorge auch der Umweltbereich inklusive der Abfallentsorgung, der öffentlichen Nahverkehr, das Ausländerrecht, der Katastrophenschutz und die Wirtschaftsförderung bis hin zum Sozial- und Schulbereich.
Der Aktionsplan der Region setzt auf zwei Komponenten: „Information und Beratung“ sowie „Mehr europäisches Profil für die Region“. Bei Information und Beratung will die Region verstärkt europäische Fördermittel einwerben und setzt zusammen mit den Partnern in der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und der EFRE-Agentur hannoverimpuls auf intensive Beratung. Davon sollen außer der Regionsverwaltung auch die Tochterunternehmen und die 21 Städte und Gemeinden profitieren.
„Wir wollen unser Know-how im Förderbereich insbesondere den kleineren Städten und Gemeinden zur Verfügung stellen und auf diese Weise Schwellenängste vor einem zu bürokratischen Aufwand bei der Beantragung von Fördergeldern abbauen“, sagt der Regionspräsident. So soll sich ein Mitarbeiter im neuen Team ausschließlich um Förderprojekte aus dem Europäischen Sozialfonds kümmern. Ein vierteljährlich erscheinender Newsletter und ein neues Subportal rund um das Thema Europa unter Hannover.de sollen für den nötigen Informationsfluss aus Brüssel sorgen.
Die Region als Wirtschafts-, Lebens- und Kulturraum von europäischer Bedeutung werde künftig ihre Rolle als Modellregion offensiv auf der europäischen Bühne vermarkten, kündigt Listing an. Die Region habe gegenüber anderen Regionen Deutschlands und auch Europas besondere Erfahrungen und Kompetenzen. Als Beispiel nannte Listing die fast vierzig Jahre Erfahrung in der Organisation des Öffentlichen Nahverkehrs für einen Raum so groß wie das Saarland. Die Region will zukünftig ihre Erfahrungen stärker als bisher in europäische Netzwerke einbringen. Damit profitiere die Region auch von den Erfahrungen anderer europäischer Ballungsräume. Der EU-Experte kündigte an, dass sich die Region in den nächsten Monaten verstärkt nach weiteren Partnerregionen in Europa umschauen werde, die von der Infrastruktur und Bevölkerungsstärke mit der Region vergleichbar seien. Bisher unterhält die Region eine Partnerschaft mit dem Landkreis Posen und der Region Unter Galiläa in Israel.
Aktionsplan für Europa der Region Hannover
PM: Region Hannover