Bilanz nach zwei Amtsjahren
„Wir haben die richtige Richtung eingeschlagen, doch der Weg ist steinig“ – so beschreibt Regionspräsident Hauke Jagau die Situation der Region Hannover zwei Jahre nach seinem Amtsantritt. Vor Journalisten hat er am Dienstagabend Zwischenbilanz gezogen, stellte Erfolge dar, aber auch Aufgabenschwerpunkte für die Zukunft.
„Die schwierige Haushaltssituation ist eine große Belastung für die Region“, sagte Jagau. Die Region sei seit ihrer Gründung 2001 strukturell unterfinanziert – die Ursachen seien aber nicht in der Regionsgründung selbst zu suchen. Stattdessen werde die Region immer wieder mit Einnahmeausfällen und Kostensteigerungen konfrontiert, die sie selbst nicht steuern könne.
„Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Weichenstellungen vorgenommen, um dem Finanzproblem zu begegnen“, sagte Jagau. So sei das Jahresdefizit der Klinikum Region Hannover GmbH von 21 Millionen Euro im Jahr 2004 auf null im Jahr 2009 gedrückt worden. „Die Gründung des Klinikums ist ein Erfolgsgeschichte, die ohne einen großen Beitrag der Beschäftigten nicht denkbar wäre“, erinnerte der Regionspräsident. Nach der Zusage des Landes werde der geplante Krankenhaus-Neubau am Standort Siloah das mit Abstand größte Investitionsprojekt der nächsten Jahre sein.
Darüber hinaus erinnerte Jagau an den Partnerschaftsvertrag 2020 mit der üstra, der den Beschäftigten für die nächsten Jahre Sicherheit gebe, aber auch wirtschaftliches Handeln festschreibe. „Wir betreiben seit Jahren Haushaltskonsolidierung“, betonte Jagau. Die Früchte werde die Region in den kommenden Jahren ernten. Zudem erinnerte Jagau an kurzfristige Einsparungen in Höhe von 18 Millionen Euro, die im laufenden Haushalt realisiert würden. Für 2009 seien Kürzungen in Höhe von 17 Millionen Euro vorgeschlagen.
Als weiteren Arbeitsschwerpunkt der bisherigen Amtszeit nannte Jagau die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit. Bausteine seien etwa die Pro-Aktiv-Center – Anlaufstellen für Jugendliche mit Schwierigkeiten beim Einstieg ins Berufsleben – sowie das Projekt XENOS – MiT Miteinander in Toleranz, bei dem jugendlichen Migranten auf dem Weg zwischen Schule und Ausbildung begleitet werden.
Auch das Klimaschutzjahr 2008 bewertete Jagau als Erfolg. „Der internationale Stellenwert dieses Themas zeigt, dass wir mit dieser Schwerpunktsetzung richtig liegen.“ Auch in Zukunft werde der Bereich Umwelt einen hohen Stellenwert haben, kündigte Jagau an. Dazu gehörten aktuelle Themen wie der Bodenschutz und die Aufarbeitung von Altstandorten wie De Haen und Altablagerungen in Gehrden-Ditterke. Auch das Naturschutz-Großprojekt Hannoversche Moorgeest werde fortgesetzt.
Insgesamt werde in Zukunft das Thema Lebensqualität eine entscheidende Rolle spielen. „Die Region befindet sich im Wettbewerb, Lebensqualität ist ein Standortfaktor und ein Grund, sich hier anzusiedeln.“ Er verwies auf die Ausweisung der Fahrradregion und auf das Projekt Gartenregion 2009. Auch die Eröffnung von Yukon Bay im Erlebnis-Zoo Hannover 2010 werde ein Beitrag zur Erhöhung der Naherholungsqualität sein.
Auf gutem Weg sieht der Regionspräsident zudem die Wirtschaftsförderung. Nach der Gründung der Hannover Holding sei nun mit der Fusion von hannoverimpuls, TCH und EGZ der nächste Schritt anvisiert.
PM: Region Hannover