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Sicherheitspartnerschaft von Stadt, ÜSTRA und Polizeidirektion unterzeichnet

Sicherheitspartnerschaft unterzeichnet

Sicherheitspartnerschaft unterzeichnet – (von links nach rechts): Thorsten Massinger, Elke van Zadel, Denise Hain, Axel von der Ohe.

Gemeinsam die Sicherheit im öffentlichen Raum weiter stärken: Darauf haben sich Landeshauptstadt Hannover (LHH), ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG und Polizeidirektion (PD) Hannover geeinigt. Eine entsprechende Absichtserklärung über eine Sicherheitspartnerschaft haben Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Dezernent für Öffentliche Ordnung, Finanzen und Feuerwehr der LHH, ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel, ÜSTRA-Betriebsvorständin Denise Hain und Polizeivizepräsident Thorsten Massinger an diesem Montag (28. April 2025) unterzeichnet.

Mit diesem „Letter of intent“ (LOI) wollen die drei Partner über eine noch engere und vertrauensvollere Zusammenarbeit die subjektiv wahrgenommene sowie die objektive Sicherheit für Einwohner*innen, Besuchende sowie Fahrgäste und Mitarbeitende im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ausbauen. Neben einer verbesserten Präsenz ist eine umfassende, nachhaltige und effektive Präventionsstrategie angestrebt. Sie soll unter anderem dazu beitragen, Straftaten und Gefahren für die öffentliche Sicherheit vorzubeugen, potenzielle Unsicherheitsräume zu reduzieren und Menschen im öffentlichen Raum und in den Verkehrsmitteln insbesondere vor Gewalt, Belästigungen und Vandalismus zu schützen.

„Wir haben bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die subjektive und objektive Sicherheit im öffentlichen Raum zu stärken. Die ÖPNV-Kooperation mit ÜSTRA und PD Hannover ergänzt dieses Maßnahmenpaket sehr sinnvoll. Dabei interpretieren wir den Sicherheitsbegriff sehr umfassend. Das bedeutet: Wir möchten nicht nur, dass sich die Menschen in unserer Stadt sicher fühlen, sondern sich etwa auch darauf verlassen können, in gesundheitlichen Notfällen Hilfe zu bekommen. Deshalb werden wir ein Defibrillatoren-Kataster erarbeiten“, sagt Ordnungsdezernent Axel von der Ohe.

ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel unterstreicht: „Sicherheit für Fahrgäste und Personal steht nicht nur im ÖPNV an erster Stelle. Sicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe – und das machen die Landeshauptstadt Hannover, die Polizeidirektion und die ÜSTRA mit ihrer durch den Letter of Intent geschlossenen Sicherheitspartnerschaft deutlich. Wir alle wollen durch eine noch engere Verzahnung in unterschiedlichen Bereichen das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum weiter erhöhen. Die ÜSTRA hat eine umfassende Sicherheitsarchitektur mit Video- und Notrufsystem in den Fahrzeugen, Notruf- und Infosäulen in den unterirdischen Stationen, Videoüberwachung und dem Sicherheitsdienst durch die protec. Wir hatten im Jahr 2024 insgesamt 163,5 Millionen Fahrgäste und 2.376 sicherheitsrelevante Vorfälle. Diese Relation zeigt: Der ÖPNV in Hannover ist sicher. Doch jeder Vorfall ist einer zu viel. Und auch wenn objektiv meist keine Gefährdung vorliegt, wissen wir, dass Menschen vor allem abends und nachts bestimmte Situationen als belastend empfinden. Durch Prävention und Information auch dieses subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern, ist eine zentrale Aufgabe, die sich gemeinsam noch besser anpacken lässt.“

Polizeivizepräsident Thorsten Massinger betont: „Mit dieser Sicherheitspartnerschaft führen wir den Schulterschluss mit unseren Netzwerkpartnern konsequent weiter: Vernetzte Prävention, gemeinsame Schulungen und intelligente Technik ermöglichen uns, Gefahren früher zu erkennen und gezielter zu handeln. So stärken wir nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in einen verlässlich geschützten öffentlichen Raum.“

Zu den konkreten Maßnahmen, die LHH, PD und ÜSTRA planen, gehören gemeinsame Schulungen und gegenseitige Hospitationen, eine erhöhte Präsenz im öffentlichen Raum, technische und infrastrukturelle Verbesserungen (zum Beispiel optimierte Beleuchtung zur Vermeidung von Angsträumen) sowie eine gute Dokumentation von Defibrillator-Standorten an Haltestellen, um diese lebensrettenden Instrumente leicht auffindbar zu machen. Daneben wird die Kommunikation zwischen den Partnern ausgebaut und sollen gemeinsame Informations- und Beratungsangebote sowie Präventionskampagnen entwickelt werden.

Hintergrund für die verstärkten Sicherheitsbemühungen ist eine von der Stadt Ende 2023 durchgeführte repräsentative Befragung „Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum“. Daran nahmen 1.349 von 7.868 zufällig ausgewählten Einwohner*innen teil (17,6 Prozent). Den Themen Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung wird von der Bevölkerung ein hoher Stellenwert eingeräumt. Im Bereich des ÖPNV ist das Sicherheits- und Unsicherheitsgefühl je nach Ort unterschiedlich ausgeprägt. Auch fühlen sich Frauen grundsätzlich unsicherer als Männer. 6,3 Prozent der Befragten meiden wegen eines Unsicherheitsgefühls oberirdische Haltestellen (Frauen 7,6 Prozent, Männer 4,8 Prozent). Bei U-Bahn-Haltestellen sind es 29,3 Prozent (Frauen 38,7 Prozent, Männer 18,9 Prozent). Öffentliche Verkehrsmittel allgemein werden von 15,2 Prozent der Befragten gemieden (Frauen 17 Prozent, Männer 13,2 Prozent).

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