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Sperrungen am De-Haen-Platz

Auffälligkeiten bei Altlastenuntersuchung

Bei einer in dieser Woche angelaufenen Altlastenuntersuchung im hannoverschen Stadtteil List haben radiologische Messungen durch Fachleute des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) punktuell am De-Haen-Platz und am Wittekamp eine erhöhte Strahlenbelastung festgestellt. Um Aufschluss über Art und Ursache der radioaktiven Belastung des Geländes zu bekommen, wurde heute Nachmittag am De-Haen-Platz in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz eine 100 Quadratmeter große Fläche abgesperrt. Die Maßnahme ist notwendig, um eine gesicherte Entnahme von Bodenproben zu ermöglichen. Für alle übrigen gemessenen frei zugänglichen Flächen sind diese Vorsorgemaßnahmen nicht erforderlich.

Für Fragen zur Altlastenuntersuchung in der List hat die Region Hannover ein Bürgertelefon eingerichtet, dass an diesem Wochenende in der Zeit von 09.00 Uhr bis 19.00 Uhr unter der Telefon-Nummer 05 11-6 16-2 24 38 erreichbar ist.

Das Gebiet zwischen dem Wittekamp, Bunsen-, Wald- und Liebigstraße wurde bis 1902 durch die chemische Fabrik Riedel-de-Haen genutzt. Auf dem Werksgelände wurden zahlreiche chemische Stoffe verarbeitet und hergestellt worden. Auf Grund der Nutzung als Standort eines Chemiewerkes besteht ein Anfangsverdacht auf Altlasten durch diese Nutzung. Die Region Hannover als zuständige Bodenschutzbehörde hat deshalb die jetzt laufenden Untersuchungen in Auftrag gegeben. Sie sollen zeigen, ob nennenswerte Schadstoffbelastungen in Boden und Grundwasser vorhanden sind. Dafür werden auch in den nächsten Tagen weitere Messungen und Bodensondierungen vorgenommen.

Nachdem auf dem jetzigen Betriebsgelände der Firma Honeywell (vormals Riedel-de-Haen) in Seelze Messungen durch das Gewerbeaufsichtsamt Auffälligkeiten festgestellt worden waren, die auf die Verarbeitung von Uran- und Thoriumerzen für die Glühstrumpf- und Farbproduktion zurückzuführen sind, hatte die Region Hannover vorsorglich auch radiologische Messungen für den gesamten Bereich des ehemaligen Werksgeländes in der List angeordnet.

Erste stichprobenartige Messungen innerhalb eines Leitungsgrabens in der Hertzstraße und dem De-Haen-Platz verliefen Mitte Juni negativ und erbrachten zunächst keinen Hinweis auf Radioaktivität.

In der Region Hannover sind mehrere tausend altlastenverdächtige Flächen bekannt: Altablagerungen wie Deponien oder sogenannte Altstandorte (stillgelegte Anlagen und Grundstücke auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist).

Der Schwerpunkt der systematischen Untersuchung von Altlastenverdachtsflächen im Regionsgebiet lag bisher bei den etwa 700 Altdeponien. Untersuchungen von alten Industriestandorten finden besonders dann statt, wenn Nachnutzungen geplant sind oder bei auffälligen Untersuchungsergebnissen.

PM: Region Hannover