Familien

Stadt plant im nächsten Jahr Start von zwei neuen Integrierten Gesamtschulen (IGS)

Der Elternwille hat's gezeigt und die Stadt setzt es um. Zum Schuljahr 2013/2014 können Eltern ihre Kinder an zwei neuen IGSen im hannoverschen Stadtgebiet anmelden. Da die rechtlichen Grundlagen des Landes derzeit nur die Gründung von 5-zügigen IGSen zulassen, kommen als geeignete Standorte für eine Neugründung mit entsprechenden Raumressourcen nur größere Schulanlagen in Betracht. Die neuen IGSen sollen nun an der Haupt- und Realschule Bertha-von-Suttner-Schule in der Südstadt und im Schulzentrum Bothfeld (HS Ada-Lessing-Schule und RS Lotte-Kestner-Schule) entstehen. Die Einzugsbereiche dieser beiden, neuen Integrierten Gesamtschulen umfassen das gesamte Stadtgebiet.

Die Stadt hat die künftigen Standorte gemeinsam mit den Schulen entwickelt; diese bieten gute räumliche Voraussetzungen, auch wenn sich die 5-Zügigkeit an beiden Standorten im vollen Umfang nur mit baulichen Erweiterungen ermöglichen lässt. Die Planungen dafür laufen jetzt an. Mit den vorhandenen Raumkontingenten ist es möglich, ab dem Schuljahr 2013/14 bereits aufbauend mit dem 5-zügigen IGS-Betrieb als Ganztagsschule zu beginnen. Die Haupt- und Realschulen nehmen gleichzeitig keine neuen 5. Klassen mehr auf und laufen an diesen Standorten aus.

Die stadtweite Elternumfrage der Grundschuljahrgänge 1 – 4 des Schuljahres 2010/2011 vom September des vergangenen Jahres hatte aufgezeigt, dass bei den Eltern der Grundschulkinder ein großes Interesse an der Errichtung weiterer Gesamtschulen besteht und dass mindestens zwei weitere neue IGSen erforderlich sind, um die anhaltende Nachfrage zu decken. Neben den Gymnasien verzeichnen die IGSen mit Abstand die höchsten Anmeldezahlen.

"Der Weg in die Zweigliedrigkeit unseres Schulsystems setzt sich weiter fort. Eltern und Schulen entscheiden diese Entwicklung mit uns gemeinsam", erklärt Schul- und Kulturdezernentin Marlis Drevermann. Die Verwaltung wird den politischen Gremien die entsprechenden Beschlussvorlagen nach den Sommerferien vorgelegen.

Oberbürgermeister Stephan Weil kritisiert erneut die landespolitische Benachteiligung der IGSen. "Wir orientieren uns in Hannover in der Schulpolitik am Elternwillen und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Auf dieser Grundlage richten wir zwei neue Integrierte Gesamtschulen ein. Wir bedauern, dass für diese Schulform unverändert seitens der Landesregierung überflüssige Hürden aufgestellt werden, insbesondere der Zwang zur 5-Zügigkeit muss aufgehoben werden. Wir erwarten zudem vom Land, dass die beiden neuen Gesamtschulen wie die bestehenden als vollwertige Ganztagsschule anerkannt werden."