Berichte, Wirtschaft

Steigen die Mietpreise in Hannover weiter?

Kronsrode Bauschild

Kronsrode Bauschild

In den letzten Jahren sind die Mieten in allen Ballungsräumen in Deutschland zum Teil kräftig gestiegen. Die offiziellen Mietspiegel geben dies nicht so drastisch wieder. Denn dort werden die Preise für alle Mietobjekte erfasst. In 2019 lagen die Preise für die Quadartmetermiete im Mietspiegel noch bei 4,90 – 14,00 € je Quadratmeter. Sucht man allerdings eine neue Wohnung stellt sich der Immobilienmarkt ganz anders da. Bei Neuvermietungen werden gerne die Mieten gleich mal um viele Prozentpunkte angehoben. Daher sind die Mietpreise auf dem freien Wohnungsmarkt eher im oberen Bereich des aktuellen Mietspiegels oder auch noch deutlich darüber zu finden. Es ist daher ratsam eine realistischere Einschätzung des Mietspiegel Hannover zu betrachten.

Gerade in den angesagten Vierteln der Großstädte wie in Hannover zum Beispiel Linden, List oder auch die Nordstadt sind kaum günstige Wohnungen auf dem Markt zu finden. Galt Linden vor 10 Jahren noch als eher schmuddeliges Arbeiterviertel, ist es heute chic dort zu wohnen. Dementsprechend haben sich die Mieten entwickelt und vertreiben immer wieder alteingesessene Bewohner die sich dieser Preisspirale hilflos gegenüber sehen. Die Gentrifizierung hält Einzug in Deutschlands Szenevierteln.

Wie wirkt die Mietpreisbremse auf die Mietpreise in Hannover

Die Mietpreisbremse als politisches Instrument, gilt zwar auch in Hannover, aber um den Anstieg der Mietpreise zu regulieren und bezahlbaren Wohnraum zu sichern ist sie eher ein zahnloser Tiger. Sie gilt in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt und setzt eine Obergrenze für Mieterhöhungen bei Neuvermietungen fest. Diese Obergrenze liegt bei maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Ausnahmen gelten für Neubauten und umfassend sanierte Wohnungen. Ziel der Mietpreisbremse in Hannover ist es, steigenden Wohnkosten entgegenzuwirken und soziale Verdrängung zu verhindern. Mieterinnen und Mieter erhalten so eigentlich mehr Sicherheit und transparente Mietkonditionen. Allerdings wird die Mietbreisbremse oft einfach ignoriert oder auf vielfältige Weise umgangen.

Dann doch lieber Wohneigentum kaufen?

Leider auch nicht die Lösung, denn was für die Mieten gilt, das gilt auch für die Kaufpreise. Das München ein teures Pflaster ist, kennt jeder. Das aber Hannover den Preisanstieg bei Immobilien noch toppen könnte, hat eine Prognose des Portals Immowelt Anfang des Jahres 2019 ergeben. Das wird auch den Markt bei Neuvermietungen weiter anheizen.

Brücke über den Leineabstiegskanal an der Wasserstadt Limmer

Brücke über den Leineabstiegskanal an der Wasserstadt Limmer

Mit mehreren großen Neubauprojekten wird in Hannover versucht diese Misere entgegenzuwirken. Mit der Wasserstadt Limmer und dem Projekt Kronsrode, aber auch vielen kleineren Neubauvierteln entsteht so viel neuer Wohnraum, der den Wohnungsmarkt hoffentlich entlasten wird. Man kann als Mieter nur hoffen, dass ein Anstieg der Immobilienkaufpreise um über 60% wie prognostiziert so nicht ganz so stark auf die Mieten durchschlägt.

Fakt bleibt aber die Immobilienpreise werden auch in den nächsten Jahren auf jeden Fall nicht fallen sondern eher weiter ansteigen als uns lieb ist.