Storchreiher“ kehrt nach mehr als 60 Jahren in den Stadtpark zurück

Die Figur "Storchreiher" des Künstlers Philipp Harth wurde umfangreich repariert und ist heute (17. September) nach mehr als 60 Jahren an seinen früheren Standort zurückgekehrt. Die 1951 eigens für die erste Bundesgartenschau im Stadtpark geschaffene Skulptur hatte von 1952 bis 2012 an der Grundschule Entenfang (Stadtteil Ledeburg) gestanden. Bei der Entwicklung der Ausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Stadtparks wurde der ursprüngliche Standort im Zuge der Recherchen wiederentdeckt.

Skulptur und Künstler
Der in Kupfer getriebene Storchreiher wurde von Philipp Harth eigens für die erste Bundesgartenschau 1951 geschaffen. Nach Ende der Gartenschau fand er 1952 an der Grundschule Entenfang einen neuen Standort. Schäden erforderten 2012 den Abbau der Skulptur. Nach den Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an der Schule wurde sie nicht wieder an dem letzten Standort aufgestellt.

Der Schöpfer des Storchreihers, der deutsche Bildhauer Philipp Harth (1885 bis 1962), war besonders für seine großen Tierplastiken in Holz, Stein und Bronze bekannt. Werke von ihm stehen unter anderem in Mainz, Berlin, Hamburg und Essen.

Der Stadtpark – Denkmal und Kunststätte
Im Zusammenhang mit dem Bau des repräsentativen Stadthallen-Ensembles 1913/14, dem heutigen Hannover Congress Centrum, begann die Entwicklung des Stadtparks. Bereits kurz nach der festlichen Eröffnung am 10. Juni 1914 galt der repräsentative, streng architektonisch gestaltete Flanier- und Wirtschaftsgarten als vornehmster seiner Art.

1933 wurde die Fläche bis über die Clausewitzstraße hinaus für die Jahresschau Deutscher Gartenbau (Jadega) erweitert. Auch für die erste Bundesgartenschau 1951 (BUGA) diente der Stadtpark erneut als Ausstellungsgelände. Durch die Beteiligung einer Vielzahl namhafter Gartenarchitekten und Architekten an der damaligen Planung erlangte das Gelände nationale Bedeutung.

Während der Schau entstand in Zusammenarbeit mit der Kestnergesellschaft eine Ausstellung mit dem Titel "Plastik im Garten und am Bau". Diese präsentierte Bildwerke zeitgenössischer KünstlerInnen in den verschiedenen Raumsituationen des Parks. Neben den freistehenden Plastiken wurden außerdem Relief-Kunstwerke an den Fassaden oder Innenwänden der vielen Ausstellungsgebäude gezeigt. Ziel war es, Laien Kunst näherzubringen. Dabei galt der Verbindung von Plastik und Garten/Landschaft, also der Standortwahl im Freiraum, das besondere Augenmerk.

Auch heute ist die Kunst im Stadtpark ein Anziehungspunkt für viele BesucherInnen. Neben dem Storchreiher gibt es noch 13 weitere Skulpturen, darunter etwa der Sinnende von Herbert Volwahsen (1954) oder die kniende "Pietà" von Georg Kolbe (1930). Der Stadtpark ist heute in seinem Ensemble aus Gebäuden, Kunstwerken und den historischen Gartenpartien und Grünelementen verschiedener Epochen ein bedeutendes Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne.

Metallwerkstatt Siebert
Die renommierte Metallwerkstatt Siebert (Pattensen), die den Storchreiher nun an seinen "neuen alten" Platz gesetzt, hatte die Kupferskulptur seit 1983 bereits mehrfach bearbeitet. Der Familienbetrieb, der sich auf historische und moderne Techniken der Metallver- und -bearbeitung versteht, hat in seiner langjährigen Tätigkeit schon viele Kunstdenkmäler restauriert, in Hannover zum Beispiel die Goldene Pforte in den Herrenhäuser Gärten, das Niedersachsenross vor der Leibniz Universität (Welfenschloss) und das Lutherdenkmal an der Marktkirche.

Pressemitteilung: Stadt Hannover