Der Kaufvertrag zum Erwerb der Thüga AG von der E.ON AG ist am 22. Oktober 2009 unterzeichnet worden. Für das kommunale Erwerberkonsortium Integra/KOM9 unterzeichneten den Vertrag Michael Feist (enercity), Dr. Constantin H. Alsheimer (Mainova AG), Herbert Dombrowsky (N-ERGIE Aktiengesellschaft), Dr. Thorsten Radensleben (badenova, als Sprecher der KOM9) und für die E.ON AG, Lutz Feldmann, für die E.ON Ruhrgas AG, Dr. Bernhard Reutersberg.
Die Zustimmung aller erforderlichen Gremien auf der Käufer- bzw. Verkäuferseite ist erfolgt. Die Finanzierung des Kaufpreises steht bereit. Der Vollzug des Erwerbs steht nun ausschließlich noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt, die noch in diesem Jahr erwartet wird.
Die Integra-Konsorten enercity (Stadtwerke Hannover AG), Mainova AG (Frankfurt) und N-ERGIE Aktiengesellschaft (Nürnberg) werden jeweils rund 20,75 Prozent der Thüga-Anteile übernehmen. Die Stadtwerkegruppe „KOM9" erwirbt rund 37,75 Prozent der Stadtwerke-Holding. In der KOM9 haben sich mehr als 45 kommunale Versorgungsunternehmen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen.
Die Thüga-Beteiligungen an der GASAG Berliner Gaswerke AG (36,85 Prozent), an der HEAG Südhessische Energie AG (40 Prozent), an den Stadtwerken Duisburg (20 Prozent) sowie an den Stadtwerken Karlsruhe (10 Prozent) sollen an die E.ON Ruhrgas übertragen werden. Für die so verkleinerte Thüga wurde ein Kaufpreis von rund 2,9 Milliarden Euro vereinbart. Die Thüga AG wird über die Integra Energie GmbH& Co. KGaA erworben.
Das bestehende starke kommunale Netzwerk, das durch die Beteiligungen der Thüga an mehrheitlich kommunalen Energieversorgungsunternehmen gebildet wird, wird auch zukünftig erhalten, gestärkt und weiter ausgebaut werden. Der Ausbau von Kooperationsfeldern der Beteiligungsunternehmen mit der Thüga wird die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bestehender und Wachstum in neuen Geschäftsfeldern ermöglichen.
Der Vorstand der Thüga AG wird seine erfolgreiche Arbeit auf dieser Basis unter der Leitung von Ewald Woste als Vorstandsvorsitzenden fortsetzen.
Zitat enercity:
„Mit dem Thüga-Erwerb setzt enercity seine Wachstumsstrategie konsequent fort", sagt Michael G. Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG. „Wir haben mit dem Verbundmodell Thüga die Möglichkeit, auf wichtigen Wertschöpfungsstufen zu kooperieren. Dies stärkt unsere Marktposition als wettbewerbsfähiges kommunales Unternehmen."
Zitat Mainova AG:
"Mit dem Erwerb der Thüga AG stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen", erklärt Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG. "Über die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten in der Gruppe werden sich große unternehmerische Chancen ergeben. Außerdem wird der kommunale Einfluss, der mit Blick auf die in den Unternehmen befindliche Infrastruktur der Energie- und Wassernetze von Bedeutung ist, abgesichert und gestärkt werden."
Zitat N-ERGIE Aktiengesellschaft:
„Wir wollen die einmalige Chance nutzen, die Thüga AG als strategische und operative Holding für die kommunal bestimmten Versorgungsunternehmen zu erhalten und so die Chancen dieses Geschäftsmodells für die Zukunft sichern", so Herbert Dombrowsky, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE Aktiengesellschaft. „Wir erwarten mittel- und langfristig positive Effekte in allen Wertschöpfungsstufen."
Zitat KOM9:
„Es ist ein Meilenstein für die Kommunalwirtschaft", ergänzt badenova Vorstandsvorsitzender Dr. Thorsten Radensleben, der für den KOM9-Verbund die Verhandlungen geführt hat. „Wir sind schon sehr weit fortgeschritten in einem Prozess, der die bundesdeutsche Energieszene nachhaltig verändern wird. Kooperationen gelten heutzutage in der Energiewirtschaft als die beste Strategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Thüga-Netzwerk ist bereits eine solche Kooperation, und zwar sehr erfolgreich, mit funktionierenden Regeln, erprobten Feldern der Zusammenarbeit und einem leistungsfähigen Management. Das hat sich auch in den Vorbereitungen des Thüga-Kaufes wieder in der hervorragenden und konstruktiven Zusammenarbeit unter den KOM9-Unternehmen gezeigt."
Hintergrund:
Die Thüga AG ist eine 100 Prozent Tochtergesellschaft der E.ON-Ruhrgas und mit mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen das größte Netzwerk kommunaler Energieversorger in Deutschland. Die Mehrheitseigentümer sind zumeist die jeweiligen Städte und Gemeinden. Inklusive aller Beteiligungen versorgte die Thüga-Gruppe in 2008 bei einem Absatz von 158 TWh Gas rund 2,9 Millionen Gaskunden, bei einem Absatz von 38 TWh Strom rund 3,5 Millionen Stromkunden und rund eine Million Kunden mit Trinkwasser. Daneben versorgt Thüga im sogenannten Eigengeschäft Gas- und Stromkunden vornehmlich in Süddeutschland sowie über die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft Harz Energie GmbH & Co. KG (Thüga-Anteil 53 Prozent) in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In 2008 erwirtschaftete die Thüga AG einen konsolidierten Umsatz von rund 630 Millionen Euro und einen bereinigten Jahresüberschuss von rund 270 Millionen Euro. Inklusive aller Minderheitsbeteiligungen (Thüga-Anteil mindestens 20 Prozent) erzielte die Thüga-Gruppe 2008 einen Gesamtumsatz von 16,4 Milliarden Euro.
PM: Stadtwerke Hannover AG