Herstellungs- und Liefervertrag unterzeichnet: Vossloh Kiepe und Alstom bauen den TW 3000
Ein Konsortium aus der Vossloh Kiepe GmbH und der Alstom Transport Deutschland GmbH baut die neuen Stadtbahnen für Hannover. Diese Entscheidung der üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens. Den Vertrag über die Herstellung von 50 Fahrzeugen des neuen Stadtbahnwagentyps TW 3000 haben üstra und das Konsortium heute in Hannover unterzeichnet. „Wir freuen uns, mit Vossloh Kiepe und Alstom Partner gefunden zu haben, die mit ihrer Expertise in der Lage sind, unsere Vorstellungen von einem kunden- und umweltfreundlichen Fahrzeug zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen zu realisieren“, erklärte dazu der üstra Vorstandsvorsitzende André Neiß. „Wir sind sehr stolz darauf, die Beauftragung zur Erneuerung des Fahrzeugsparks in Hannover erhalten zu haben und wissen das Vertrauen der üstra zu schätzen“, sagte Thomas Weber, Geschäftsführer von Vossloh Kiepe.
Regionspräsident Hauke Jagau zeigte sich erfreut: „Die Modernisierung der üstra-Fahrzeugflotte ist eine wichtige Investition in die Zukunft des hannoverschen Nahverkehrs. Die Qualität der Stadtbahn wird durch den TW 3000 weiter erhöht und das Angebot für die Fahrgäste dadurch noch attraktiver. Die Region Hannover bleibt weiter Vorreiter für einen kundenorientierten und ökologisch nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr. “
Beauftragt wurde das Konsortium von üstra mit der Lieferung von 50 Stadtbahnfahrzeugen mit der Option, weitere 96 Fahrzeuge gleichen Typs im Zeitraum 2015 bis Mitte der zwanziger Jahre zu bestellen. Der Auftrag über die 50 Fahrzeuge hat ein Volumen von rund 126 Millionen Euro. Möglich wird diese Investition, weil die Anschaffung zu 50 Prozent von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) gefördert wird. Der Investitionszuschuss von 64,3 Millionen Euro ist aus Sicht der LNVG gut angelegt. „Die Hannoveraner und ihre Gäste dürfen sich ab 2013 auf ein noch attraktiveres Stadtbahn-System freuen. Die Erneuerung des Fahrzeugparks ist zugleich die wirtschaftlichste Alternative“, begründet LNVG-Chef Hans-Joachim Menn den Zuschuss der 100prozentigen Landestochter, die für die Förderung des Nahverkehrs auf Straße und Schiene in ganz Niedersachsen verantwortlich ist.
Produziert werden Hannovers neue Stadtbahnen in Düsseldorf, Salzgitter und Leipzig. Geliefert werden die ersten Fahrzeuge voraussichtlich im Sommer 2013.
Grund für den Kauf ist, dass die ältesten im Einsatz befindlichen Stadtbahnfahrzeuge des Typs TW 6000 ein Alter von über 30 Jahren erreicht haben. Dadurch nehmen Störungen zu, Ausfälle häufen sich, Ersatzteile sind immer schwerer zu beschaffen und die Akzeptanz der Kunden für das in die Jahre gekommene grüne Modell nimmt ab. Langfristig benötigt die üstra insgesamt 146 neue Stadtbahnwagen bis Mitte der zwanziger Jahre als Ersatz für die Wagen des Typs TW 6000.
Gegenüber dem TW 6000 soll das neue Fahrzeug auch für mobilitätseingeschränkte und ältere Fahrgäste leichter zugänglich sein sowie einen besseren Sitzkomfort und mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen, Fahrräder und Gepäck bieten. Für die Fahrer wird es ergonomische Arbeitsplätze geben, die die Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden und Bandscheibenschäden senken sollen. Dazu hat üstra ihre Fahrgäste, Interessenverbände und Mitarbeiter an den Planungen für die neue Stadtbahn beteiligt.
„Mit den neuen Stadtbahnwagen werden wir unseren Kunden einen deutlich verbesserten Komfort bieten und gleichzeitig energiesparender und damit umweltfreundlicher unterwegs sein“, betonte üstra Betriebsvorstand Wilhelm Lindenberg. Das neue Stadtbahnfahrzeug benötigt keine Klapptrittstufen mehr, da es auf den Stadtbahnlinien 3, 7 und 8 eingesetzt werden kann, die seit 2009 komplett mit Hochbahnsteigen ausgestattet sind. Durch die damit verbundene Gewichtseinsparung und durch eine effizientere Energierückspeisung kann der Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden.