Populismus entsteht nicht aus dem Nichts, sondern immer im Gefolge ökonomischer Krisen, gesellschaftlicher Umbrüche und von Krisen der repräsentativen Demokratie. Er ist als Massenbewegung von der denunziatorischen Ablehnung von Eliten und Institutionen, einem Anti-Intellektualismus, von verschwörungstheoretischem Denken sowie einer aggressiven Polarisierung und Personalisierung geprägt, die sich vor allem auf den „gesunden Menschenverstand“ (common sense) beruft. Damit geht eine starre Betonung des Gegensatzes von einfachem, „reinem“ Volk und „korrupter“ Elite einher. Wie entstehen solche Ressentiment geleiteten Massenbewegungen, was macht Menschen immer wieder anfällig für populistische Rhetorik und welche Rolle spielt dabei eine gezielte Propaganda, die beispielsweise von der AfD zunehmend selbst als „völkisch“ ausgegeben wird?
Diesen Fragen wird der Vortrag vor allem aus einer massenpsychologischen Sicht nachgehen.
Referent: Prof. Dr. Rolf Pohl, Leibniz Universität Hannover
18. April 2017 18.30 Uhr VHS Hannover (Saal), Burgstr. 14, 30159 Hannover