Heute hieß es wieder einmal Elefanten ausschneiden. Diese hier sind in Vichy-Orange und sehr beliebt bei Jungs und Mädchen, eins der wenigen Modelle, die bei beiden Geschechtern gleich gut ankommt :-).
Diesmal sind es ein paar mehr geworden, denn ich habe jetzt Hilfe beim Nähen.
Lange habe ich mit mir gerungen, wie ich mein „Nähproblem“ lösen soll. Es war letztes Jahr vor Weihnachten so, dieses Jahr zu Beginn des Kindergartenjahres: ich kam einfach nicht hinterher mit dem Nähen. Ich mußte ganz viele Kunden wieder wegschicken oder online absagen, weil ich die gewünschten Modelle nicht nachproduzieren konnte.
Ich wußte, dass ich das Problem lösen mußte, aber wie? Jetzt schon jemanden fest einzustellen, kam für mich nicht in Frage, erst muß alles rund laufen. Dann kamen ständig Mails aus China, sie würden gerne für mich produzieren, aber damit kannte ich mich gar nicht aus. Außerdem wollte ich in Deutschland produzieren – also auch keine Lösung. Behindertenwerkstätten war meine nächste Idee, die wollten aber nicht.
Ja, und dann habe ich eines Morgens in der Zeitung gelesen, dass in Göttingen ein supermodernes Gefängnis steht mit großen tollen Werkhallen, aber keiner den Gefangenen Arbeit geben möchte. Ich erst auch nicht, aber als mir keine anderen Lösungen einfielen, habe ich mich ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigt, Gespräche mit den Mitarbeitern des Gefängnisses geführt, schließlich zweimal da gewesen. Einmal habe ich mir das Gefängnis angeschaut und viel über den Alltag dort erfahren. Ich weiß nun, dass Arbeit sehr wichtig ist für die Gefangenen und als Privileg anzusehen ist. Die Arbeit sorgt dafür, ein geregeltes Leben zu haben und Beschäftigung überhaupt. Man hat ein bischen das Gefühl von Alltag. Außerdem verfügt man über Geld, das heißt man kann sich ein wenig „Luxus“ leisten: Fernsehen, Zigaretten, … Wenn Die Gefangenen Arbeit haben, geht es friedlicher zu. Die Gefangenen haben sich meine Sachen angeschaut und gesagt, was sie können und was nicht. Dann haben wir Lösungen gefunden. Beim zweiten Besuch haben zwei Gefangene, ein paar Wärter und ich praktisch gearbeitet. Es gab noch einiges hin und her, aber jetzt läuft es. Ich bin sehr zufrieden, und möchte dem einen oder anderen meinen Weg empfehlen. Natürlich hatte ich moralische Bedenken, die sind nicht ganz verschwunden, aber deutlich kleiner geworden.
Wenn auch diesmal wieder alles nach Plan läuft, werden in ca. drei Wochen wieder folgende Taschen vorrätig sein:
Bis bald Bianca
Find ich ja toll!!!
hallo Bianca,
ich sehe mich auch immer wieder vor derselben Situation: alles selber machen und gelegentlich zu routieren und dem ein oder anderen abzusagen, versus Unterstützung suchen. Deine Lösung klingt toll. Magst Du mir mal offline mehr darüber erzählen?
Warst Du das auf meinem Blog, die danach gefragt hat, ob ich die neuen Drucke ausschliesslich selbst vertreibe, oder auch über Händler?
Ich bin gerade mit einer Druckerei dran verschiedene Produktionsmöglichkeiten zu diskutieren. Wenn sie gedruckt sind, werde ich sie auch Händlern anbieten.
Liebe Grüße,
Sandra
tolle idee.. klingt n bischen spannend!
die elefanten sind spitze! und wie du deinen produktionsengpaß aufgehoben hast, finde ich auch eine gute lösung.
lg
anke
Wow!
Das klingt nach einer spannenden Erfahrung – und ich wünsche Dir das sie gut weiterläuft!
Das mit Deinen Bedenken kann ich gut nachvollziehen, allerdings auch die andere Seite verstehen… schwierig…
Was ich natürlich ganz super finde, ist die große Nachfrage nach Deinen Produkten! Gratulation!
Ganz lieben Gruß
myriam.
Hey Bianca,
ich find das ne total gute Sache und bewundere dich, dass du nun, nach reiflicher Überlegung, diesen Schritt gemacht hast.
Wünsch dir viele tolle neue Taschen und gute Erfahrungen
liebe Grüße von Sabine
Schöne Tasche, gefällt mir ausgesprochen gut! Gibt es die Elefanten irgendwo als Vorlage?
Liebe Grüße,
Lorelei
hallo,
meine elefanten wie anderen motive gibt es nicht als vorlagen. die meisten motive lasse ich mir von jemandem gestalten für mehr oder weniger geld. meine künste reichen nur für matroschkas, wimpel und ähnlich „schwieriges“ :-).
bianca