Hi hallo, das neue Jahr ist noch ganz frisch. Ich hoffe du bist gut reingekommen. Ich wünsche dir alles Gute für 2021 und hoffe, deine Wünsche werden wahr. Die Tage um den Jahreswechsel sind ja immer Tage, an denen man gerne vor und zurück schaut. Das habe ich auch gemacht.
2020 war kein sooo schlechtes Jahr für mich. Aber dennoch wird sich in 2021 vieles ändern. Aber der Reihe nach. Erst mal der Blick zurück. Mein letztes Jahr begann in Brabant <3. Ich mag es ja sehr da. Aber für ne Party mit Sekt und Olliebollen ist mein Körper nicht gemacht. Es geht nur das eine oder das andere :-). Aber vielleicht gewöhne ich mich noch daran?!
Im Februar habe ich mich noch ganz spontan entschieden, auf ein Konzert in meiner Hood zu gehen. Damals wußte ich noch nicht, dass es das letzte für 2020 sein würde. Um so schöner ist es rückwirkend gesehen, dass ich mich dazu durchringen konnte.
Tja, was im März los war, wissen wir alle. Mit Corona kamen unendlich viele Bestellungen in allen Shops und ich habe monatelang am Limit gearbeitet. Dafür bin ich heute noch jedem Einzelnen, der bei mir bestellt, mega dankbar … auch wenn ich deshalb ersten Lockdown quasi nicht mitbekommen habe, krass. Das Leben bestand beinah drei Monate aus arbeiten, Essen beim Lieblingsgriechen abholen, schlafen, repeat …
Mit der vielen Arbeit und Corona stand ich vor einem großen Problem. Ich war zu kaputt, um jeden Tag beinah 20 Kilometer Fahrrad zu fahren. So lang ist mein täglicher Arbeitsweg. Öffentliche Verkehrsmittel wollte ich wegen meinem Ashtma aber nicht mehr fahren. Vier Wochen habe ich es mit Teilauto probiert. Aber die hatten nur riesen Autos im Corona-Angebot. Damit war es abends fast unmöglich, einen Parkplatz in unserer Hood zu finden. Deshalb haben wir uns im April dazu entschieden, nach über 20 Jahren ohne Auto ausgerechnet im Lockdown ein neues zu kaufen. Haha, ein Erlebnis. Es blieb nur der Kauf über einen Händler, weil nur die Autos zulassen konnten. Zum Glück war der Markt da ziemlich abgegrast, und wir hatten nicht die Qual der Wahl :-). Am Ende ist es ein VW geworden, nicht weil mir die Marke nach all den Skandalen und Werbefauxpas besonders am Herzen lag, sondern einfach weil das angebotene Auto für unsere Bedürfnisse das beste war. Wir transportieren nämlich gerne Dinge, wollten aber keinen Kombi mehr wegen der Parksituation hier :-). Leider hörte der Service auch mit dem Unterschreiben des Kaufvertrages auf. Die ersten Wochen war ich oft in der Werkstatt. Nach den Startschwierigkeiten fährt es uns aber recht zuverlässig von A nach B.
Ende Mai konnten wir in ein kleineres Lager ziehen. Danach sind limetrees Junior und ich nach Brabant gefahren und haben uns in einer homeschooling-Woche ein bisschen Urlaub gegönnt. Denn das Kind hat im Schullockdown auch viele Tage 10 Stunden Pakete gepackt und sich abends noch an den Schreibtisch gesetzt und seinen Schulkram erledigt. Den Einkauf hat er zwischendurch auch noch gewuppt. Da spielte mir das neue Auto in die Karten; denn für ne Fahrt damit hat er das gerne gemacht :-). Ich bin mega stolz auf ihn, wie er das alles meistert und dankbar für seine Hilfe.
Nachdem ich lange krank war und ein paar Operationen hatte, habe ich etliche Jahre nicht mehr zurück zum Tennis spielen gefunden. Kaum zu glauben, schließlich habe ich früher beinah täglich gespielt. Aber im Juli stand ich endlich zum ersten Mal seit ungefähr 5 Jahren auf dem Platz. Dafür ging es erstaunlich gut :-). Und mit meinen Freundinnen war es genauso wie vor 25 Jahren, nur vielleicht etwas langsamer :-).
Den Sommer brauchte ich tatsächlich, um mich körperlich von der stressigen Zeit im Frühjahr zu erholen. Ende Juni hatte ich die Stunden für ein ganzes Jahr bei einem normalen Fulltime-Job voll … Ich hätte vor 10 Jahren nie gedacht, dass es mal zu viel Arbeit in meinem Leben gibt. Aber so ist es. Mein Körper hat deutliche Signale gesendet, dass es so nicht weitergeht. Vielleicht liegt das auch an der 50, die sich still und heimlich in mein Leben geschlichen hat :-). Ich arbeite wirklich gerne, nach wie vor. Aber ich habe seit dem Sommer viel darüber nachgedacht, wie ich Arbeit, Gesundheit und Lebensqualität langfristig unter einen Hut bringen kann. Die Ideen nahmen beim Nähen oder bei Spaziergängen am Wasser nach und nach Gestalt an.
Die Bestellungen im Shop gingen im Herbst wieder auf das normale Level zurück. So konnte ich im Oktober noch mal nach Brabant aufbrechen und das Haus winterfest machen. Ich habe ganz viele Blumenzwiebeln verbuddelt und hoffe, dass ich im Frühjahr sehen kann, was daraus wird. Einen Abstecher nach Zeeland habe ich natürlich auch gemacht, sind ja nur ein paar Kilometer. Am Zoommeer habe ich die Mutprobe bestanden und bin durch die freilaufenden Schafe bis vor ans Wasser gegangen :-).
Ich habe in diesem Jahr so viel gelernt. Technik war ja nie so mein Ding. Früher hat sich der Ex Herr limetrees immer um alles gekümmert und die Shops gepflegt. Aber irgendwann wurde es Zeit, dass ich mich da etwas mehr einarbeite. Ich mußte mich viel mit Woocommerce auseinander setzen. Das ist ein tolles System, aber es ist ein bisschen DIY. Du mußt ständig irgendwas ausbessern. Diesem Battle habe ich mich gestellt und im November ging ich es an, zum ersten Mal selbst einen Shop zu gestalten und einzurichten; denn der limetrees-Shop kann nicht so gut mit Downloads und eBooks. Die werden aber künftig ein fester Bestandteil meines Sortiments sein und stetig ausgebaut. Auch über Papierschnitte denke ich nach, mal sehen. Natürlich habe ich das mit dem Shop nicht ganz alleine geschafft. Der Ex hat am Ende etwas geholfen und den Feinschliff vorgenommen. Und ich hatte noch mehr Unterstützung. Die Queen of Illustrator Christina hat mir ein tolles Logo für den neuen Shop erstellt, und Michaela hat mir ihre eBooks überlassen. Danke euch dreien für die Unterstützung.
Dann kam der Dezember. Dezember ist Packzeit im Onlinehandel, dieses Jahr noch mehr als sonst. Neben dem Pakete versenden -ja das mache ich aktuell in der Regel selbst; denn unser Lager ist zu klein für Personal und Corona- habe ich mir in Indesign eingearbeitet und zum ersten Mal selbst Seiten gestaltet. Es macht mega Spaß. Heraus kamen zwei eBooks. Zum Testen habe ich erst mal was Altbewährtes genommen, um zu sehen, ob die Technik und ich mich anfreunden können. Nachdem ich das voll bejahren kann, werden auch neue Projekte als eBooks umgesetzt. Ich freue mich schon sehr auf das, was kommt. Damit es bequem für dich als Kunden ist, werde ich zu jedem neuen eBook Materialsets anbieten. Ich freue mich sehr darauf; denn ich habe die kreative Arbeit im ersten Teil des Jahres doch sehr vermisst.
2020 hat mich viel gelernt. Ich kann jetzt Technik und wieder Tennis spielen. ich komme immer länger mit der Maske klar. Ich halte länger als 10 Minuten beim Einkaufen durch. Aber die seit Herbst in Hannover geltende Maskenpflicht am Arbeitsplatz ist nicht mein Freund und strengt an. Aber wem sag ich das? Ich hoffe, das Kapitel können wir auch irgendwann wieder schließen. Die Kontaktbeschränkungen haben privat dazu geführt, dass ich viel bewußter darüber nachgedacht habe, mit welchen Menschen ich zusammen sein möchte und mit welchen nicht. Wer tut mir gut? Und wer entzieht mir nur Kraft und Energie? Deshalb habe ich die eine oder andere Freundin ziehen lassen und mich gefreut, dass über die Jahre eingeschlafene Kontakte wieder aufgeblüht sind. Ging dir das genauso?
Jetzt blicke ich gespannt in das neue Jahr. Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr so viel zu arbeiten wie im letzten Jahr und auf meinen Körper zu hören. Als Selbstständige kann man das natürlich nicht so ganz kontrollieren. Aber die ersten Schritt sind gemacht. Ich habe mich schon im letzten Monat bei mees&mees sehr aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und das wird auch in 2021 so bleiben. Das limetrees-Sortiment wird kleiner aber auf die Schnitte im mooi.rocks Shop abgestimmt. Deshalb ist die Sale-Kategorie immer prall gefüllt :-). Und auf eine 60 Stundenwoche muss künftig auch mal eine Woche mit deutlich weniger Arbeit folgen. Ich habe mir da einen Plan überlegt. Ob der umsetzbar ist, wird uns 2021 zeigen :-). Die nächsten Monate werden vermutlich von etlichen Quarantäne-Aufenthalten dominiert sein, weil ich meinen Umzug nach Brabant im Sommer vorbereiten muss. Außerdem muss ich bei schon im letzten Jahr vergebenen Renovierungsaufträgen anwesend sein. Das entschleunigt auch :-). Der Stoffversand wird in der Zeit wie gewohnt weitergehen. Dafür habe ich eine Lösung gefunden.
Ein bisschen mulmig ist das Gefühl schon: hier in Hannover ist alles gekündigt. Ich hoffe, limetrees junior hält sein Versprechen und macht das Abitur mit links. Sonst haben wir ein Problem :-). Aber das Vor-Abi ist ganz gut gelaufen. Und ich finde es mega schön zu sehen, wie er seine Zukunft plant und angeht … auch wenn Corona viele seiner Pläne durchkreuzt hat. Natürlich fällt es mir schwer, ihn gehen zu lassen. Aber auch das gehört zum Leben und er ist bereit dafür. Das habe ich die letzten Monate immer wieder gemerkt. Er ist so erwachsen geworden … Es stehen also viele Veränderungen an.
Zum Abschluß möchte ich noch mal jedem ganz herzlich danken, der mit seiner Bestellung bei mir das Jahr zu einem wirtschaftlich sehr stabilen gemacht hat. Davor habe ich nämlich zu Beginn der Pandemie ziemlich viel Angst gehabt … vor der wirtschaftlichen Unsicherheit, die plötzlich größer denn je war. Also noch einmal danke aus vollem Herzen. Und natürlich freue ich mich auch 2021 sehr über jede einzelne Bestellung, egal ob Schnittmuster oder Stoff. Alles Liebe und Gute für dich.
Bis bald Bianca