Verkehrsinformationen

Bilanz des Geschäftsjahres 2008: üstra schreibt erstmals seit 1969 eine schwarze Null

Die üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG hat das Geschäftsjahr 2008 mit einem Gewinn von 41.000 Euro abgeschlossen. Dies gab das Unternehmen heute auf seiner Bilanzpressekonferenz in Hannover bekannt.

Zum ersten Mal seit seiner Kommunalisierung vor 40 Jahren kann das hannoversche Traditionsunternehmen damit ein positives Ergebnis vorlegen. „Die ‚schwarze Null’ belegt, dass wir auf unserem Konsolidierungsweg in 2008 gut vorangekommen sind“, sagte der Vorstandsvorsitzende der üstra André Neiß bei der Vorlage der Bilanz. Geplant hatte das Verkehrsunternehmen für 2008 ein Minus von rund 17,3 Millionen Euro. Dies hätte in etwa dem Ergebnis des Vorjahres 2007 entsprochen. „Die üstra trägt mit ihrem ausgezeichneten Ergebnis dazu bei, dass der Nahverkehr in der Region Hannover mit seinem überdurchschnittlichen Angebot bezahlbar bleibt“, betonte Hauke Jagau, Aufsichtsratsvorsitzender der üstra, auf der Bilanzpressekonferenz. „Das ist nicht zuletzt in Zeiten einer angespannten und in hohem Maße unsicheren wirtschaftlichen Situation besonders wichtig“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Ohne Sondereffekte wäre das Ergebnis für 2008 noch deutlich besser ausgefallen. Zu den Sondereffekten gehörte in 2008 vor allem eine Sonderdotierung für die betriebliche Altersversorgung des Unternehmens in Höhe von 14 Millionen Euro, die in Absprache mit der Region Hannover vorgenommen wurde. „Die Lücke in der betrieblichen Altersvorsorge konnte damit weiter geschlossen werden“, betonte Wilhelm Lindenberg, im Vorstand der üstra zuständig für Personal und Betrieb.

Ursache für das erfreuliche Ergebnis ist die Tatsache, dass die üstra ihre Einnahmen im vergangenen Jahr deutlich steigern konnte. Die Fahrgastzahlen sind in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Millionen auf 157,1 Millionen gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 1,5 Prozent. Aufgrund der im Dezember 2007 durchgeführten Tarifmaßnahme und der gestiegenen Fahrgastzahlen stiegen die Umsatzerlöse vom Fahrgast um 3,8 Millionen Euro (plus 3,3 Prozent) auf 118,7 Millionen Euro. „Diese positive Entwicklung bestätigt, dass die Tarifmaßnahme von unseren Fahrgästen akzeptiert wurde“, unterstrich der üstra-Vorstandsvorsitzende André Neiß.

Gleichzeitig hat die üstra in 2008 in erheblichem Umfang investiert. Die Busflotte wurde mit acht Niederflur-Stadtbussen des Herstellers Solaris und sieben Niederflur-Gelenkbussen des Herstellers MAN verjüngt. Außerdem stattete das Verkehrsunternehmen seine Stadtbahnhaltestellen mit 133 neuen Fahrkartenautomaten aus, die die über zehn Jahre alten tix- und müx-Geräte ersetzen und den Fahrgästen deutlich mehr Komfort bieten. Bis zum Sommer dieses Jahres sollen weitere 197 neue Fahrkartenautomaten installiert und das Stadtbahnnetz dann vollständig damit ausgestattet werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten in 2009 ist die Verbesserung der Kundenorientierung. „Die Zufriedenheit unserer Kunden hat für uns die gleiche hohe Priorität wie die anspruchsvollen wirtschaftlichen Ziele, die wir uns gesteckt haben“, erklärte André Neiß.

Zum 31. Dezember 2008 hat die üstra rund 1.774 Vollzeit-Arbeitskräfte beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag bedeutet dies einen Abbau von rund 30 Vollzeit-Arbeitskräften. „Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen des Projekts ‚vitale üstra 2020’ und der damit verbundene sozialverträgliche Abbau von Arbeitsplätzen zeigen hier deutliche Erfolge“, erklärte üstra-Personalvorstand Wilhelm Lindenberg. Dabei gehe es auch darum, die Folgen des demografischen Wandels zu bewältigen, betonte Wilhelm Lindenberg und verwies darauf, dass die üstra im vergangenen Jahr für ihre Personalstrategie vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, als „Unternehmen mit Weitblick“ ausgezeichnet wurde.

Die Personalaufwendungen betrugen insgesamt 107,4 Millionen Euro. Sie lagen damit um 14,3 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert und um 1,5 Millionen Euro über der Planung für 2008. Entgegen der geplanten Erhöhung um 3 Prozent schlug sich die tatsächliche Lohnerhöhung in 2008 mit durchschnittlich 5,1 Prozent auf die Personalkosten nieder.

www.uestra.de

PM: üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG