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100 Jahre Stadtpark – Park mit Perspektiven“: Ausstellung und Vorträge zum Jubiläum

Stadtpark Hannover (© js - fotolia.com)

Stadtpark Hannover
(© js – fotolia.com)

Der Stadtpark Hannover und das Hannover Congress Centrum feiern in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Zum Stadtparkjubiläum hat Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette heute (20. Mai) die Sonderausstellung "100 Jahre Stadtpark Hannover – Park mit Perspektiven" eröffnet. Die temporäre Ausstellung präsentiert bis zum 31. Oktober die wechselvolle Geschichte des Parks seit seiner Eröffnung als "Stadthallengarten" im Juni 1914. BesucherInnen können an 24 Stationen heutige Ansichten mit historischen Motiven vergleichen. Über den gesamten Park verteilt sind die verschiedenen Epochen und Ausbaustadien des Stadtparks zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 21 Uhr, im Oktober bis 19 Uhr, geöffnet.

Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün bietet an vier Terminen Führungen zur Ausstellung an. Der rund einstündige kostenlose Spaziergang startet am 31. Mai, 28. Juni, 30. August und 27. September jeweils um 15 Uhr am Haupteingang.

Vortragsreihe im Rosencafé
Rund um das Jubiläumsdatum des Stadtparks lädt der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün an vier Donnerstagen (Beginn: 18 Uhr) zu öffentlichen, etwa 45-minütigen Vorträgen in das Rosencafé ein. ReferentInnen unterschiedlicher Fachdisziplinen berichten über die verschiedenen Epochen des Parks und seine wichtigsten Protagonisten wie Landschaftsarchitekten und Gartenamtsleiter und stellen einen Bezug zu vergleichbaren Anlagen in Deutschland her.

Der Auftakt der Vortragsreihe am 22. Mai beginnt mit Heino Grunert, Gartendenkmalpfleger der Stadt Hamburg. Er wird die gesellschaftlichen Voraussetzungen und geschichtlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Gestaltung von Stadtparks darstellen und den ersten hannoverschen "Stadthallengarten" in Relation zu zeitlich parallel gebauten Anlagen wie etwa dem Altonaer Volkspark oder dem Hamburger Stadtpark einordnen.

Am 5. Juni referiert Joachim Wolschke-Bulmahn, Professor für Geschichte der Freiraumplanung am Institut für Landschaftsarchitektur in Hannover. Als Fachmann für Landschaftsarchitektur und -planung im 20. Jahrhundert wird er den Schwerpunkt seiner Betrachtung auf den Stadtpark als besonderen Ausstellungsort zur "Jahresschau Deutscher Gartenkultur" (Jadega) im Jahr 1933 und zur ersten Bundesgartenschau im Jahr 1951 legen.

Am 12. Juni geben Gartenhistoriker Rainer Hahn und Claudia Wollkopf, Gartendenkmalpflegerin der Stadt Hannover, unter dem Aspekt "der Stadtpark als Gartendenkmal für die Zukunft" Einblick in Entstehung, Pflege und Entwicklung dieses besonderen und bedeutenden Parks.

Zum Abschluss der Vortragsreihe ist am 19. Juni Swantje Duthweiler, Professorin für Pflanzenverwendung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, zu Gast. Sie vermittelt einen Einblick in die Bepflanzungsplanung der historischen Anlagen und ihre Entwicklung bis heute mit einem Schwerpunkt auf der Staudenpflanzung von 1951.

Ein Faltblatt mit allen Informationen zur Ausstellung, den Vortragsthemen und -terminen und den Führungsangeboten liegt am Haupteingang im Stadtpark und im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün zur kostenlosen Mitnahme aus.

Hintergrundinformationen:

Die Geschichte des Stadtparks
Die Anlage des historischen Stadtparks steht in engem Zusammenhang mit dem Bau der repräsentativen Stadthalle 1913/14, dem heutigen Hannover Congress Centrum. Bereits kurze Zeit nach seiner festlichen Eröffnung am 10. Juni 1914 galt der damals streng architektonisch angelegte Garten als vornehmster Wirtschaftsgarten der Stadt. Seitdem wurde der Park mehrfach verändert und erweitert, jede Umgestaltung war in ihrer gartenkünstlerischen Ausprägung typisch für ihre Zeit.

1933 wurde der Park als Ausstellungsareal für die "Jahresschau Deutscher Gartenkultur" (Jadega) genutzt und dafür um etliche Gartenschaubereiche erweitert. Für die erste Bundesgartenschau (BUGA) 1951 diente das Terrain erneut als Ausstellungsort und erlangte nationale Bedeutung. Eine Vielzahl namhafter Gartenarchitekten und Architekten waren an der Planung beteiligt und setzten mit der Gestaltung der Gartenschau ein zukunftsweisendes gartenkulturelles Zeichen, dessen Akzente sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen: Die üppige Rhododendronblüte, der Blütenflor des 120 Sorten umfassenden Rosengartens und die vielfältigen Vegetationsbilder des Staudengartens sind auch heute zu jeder Jahreszeit besondere Anziehungspunkte.

Der Stadtpark ist ein bedeutendes Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne. Dieser Rang ist nicht zuletzt durch den 1962 bis 1964 gestalteten Fontänengarten begründet, der als unverändertes Gartenkunstwerk der 1960er Jahre heute Seltenheitswert besitzt und mit seinen Wasserspielen und bunten Wechselflorbeeten in diesem Jahr ebenfalls als "50-Jähriger" ein "kleiner Jubilar" ist.