Politik

Umsetzung der DSGVO oder es wird einiges auf der Strecke bleiben

Am 25. Mai 2018 tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft. Natürlich ist Datenschutz eine wichtige Sache, nur schießt diese Verordnung weit über den eigentlichen Sinn hinaus. Die großen Datensammler werden weiter alles unternehmen, um an die begehrten Daten zu kommen. Dem kleinen unabhängigen Blogger andererseits wird das Leben ungleich schwerer gemacht.

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„Deshalb werden große Mengen digitaler Nebenbei-Projekte aus Furcht abgeschaltet werden: Archive, halbprivate Fachforen, historisch interessante Websites.“

Genau dies werde ich auch tun und einige alte Projekte beerdigen. Ob die Informationen irgendwann auf die anderen Webseiten übertragen werden, kann ich noch nicht sagen.

Das sehe nicht nur ich alleine so. So schreibt zum Beispiel Karl Nagel auf facebook: „Leider muß ich auch nach über 20 Jahren www.chaostage.de versenken. Zu viele rechtliche Einfallstore, und im Vorfeld der DSGVO ist mir das alles momentan zu unübersichtlich. Habe einfach nicht die Zeit, mich da mit allen möglichen Lecks zu beschäftigen und damit angreifbar zu machen. “

Update:
Ab jetzt nicht mehr im Netz

www.haasemannstrasse.de
www.stadtteile-hannover.de
www.entdecker-tour.de

DSGVO im Fotorecht

DSGVO im Fotorecht

Nächstes Problem: Ein Foto zählt ab sofort als Datenerhebung. Bei Digitalfotos werden Metadaten wie zum Beispiel das Datum, die Uhrzeit oder der Ort gespeichert. Bisher war es so, dass Personen, die nur neben dem Hauptmotiv zu sehen waren oder Teil einer Veranstaltung waren, ohne Einverständniserklärung fotografiert werden durften. Dies ist nun zumindest strittig. Es ist also demnächst riskant, wenn man nicht Vertreter der klassischen Presse ist, Bilder von Veranstaltungen für Berichte zu verwenden. Damit machen kleine lokale Webseiten eigentlich keinen Sinn mehr.

Meiner Meinung nach mal wieder ein Beispiel, das unsere Politik den Bezug zur Basis gänzlich verloren hat. Auch hier wird wieder daran gearbeitet das auch im eigentlich freien Internet über kurz oder lang nur noch die Global-Player überleben werden.

Konsequent umgesetzt wird die neue Verordnung natürlich von der Politik die sie erschaffen hat.

CDU Rückmeldebogen zur Datenschutzgrundverordnung

CDU Rückmeldebogen zur Datenschutzgrundverordnung

Da hat bei der CDU-Ratsfraktion Hannover jemand den Sinn und Zweck des Datenschutzes nicht wirklich verstanden. Wenn man einen E-Mail Newsletter mit offenem Verteiler verschickt kann man auch gleich die Mailadressen im Netz veröffentlichen.

Achim Brandau

Bildquellen:

  • DSGVO im Fotorecht: Pixabay
  • CDU Rückmeldebogen zur Datenschutzgrundverordnung: www.hannover-entdecken.de
  • DSGVO: Pixabay