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Aufhebung der Verzehrswarnung zu Gurken, Tomaten und Blattsalaten

Heute Morgen wurde in Berlin eine gemeinsame Erklärung durch das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und durch das Robert Koch Institut abgegeben. Sie kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass die zurzeit bestehende Empfehlung, in Norddeutschland auf den Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalaten zu verzichten, nicht mehr aufrecht erhalten werden muss.

Minister Gert Lindemann: „Die Aufhebung der Verzehrswarnung ist ganz wesentlich das Ergebnis der unermüdlichen Anstrengungen aller niedersächsischen Behörden zur Rückverfolgung der im Zusammenhang mit Erkrankungsfällen genannten Lebensmittel und Ermittlungen im Betrieb in Bienenbüttel."

Dieser pragmatische Ermittlungsansatz ergab zeitnah eine immer lückenlosere Indizienkette hinsichtlich der Sprossen, obwohl er sich nicht an dem üblichen epidemiologischen Vorgehen orientierte, das sich ausschließlich auf die Befragung Erkrankter stützt. Stattdessen wurden Erfahrungen mit der praktischen Epidemiologie aus der Tierseuchenbekämpfung zugrunde gelegt.

Dieser Erfolg ist der kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen dem LAVES, den kommunalen Behörden, ML und dem NLGA zu verdanken. Dabei wurden sie von BfR und RKI unterstützt.

Seit dem 5. Juni 2011 hat den Gartenbaubetrieb in Bienenbüttel keine Ware mehr verlassen. Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Betrieb über eine effiziente Eigenkontrolle verfügt und alle Hygieneanforderungen erfüllt. Es bestehen derzeit keine Hinweise auf ein schuldhaftes Verhalten des Unternehmens.

Auf den Verzehr von rohen Sprossen sollte weiterhin verzichtet und die Hinweise zur allgemeinen Hygiene im häuslichen Bereich strikt beachtet werden.

Aktueller Sachstand der Kontrollen

Es wurden bis gestern Abend (9.06.2011) insgesamt 924 Proben aus Niedersachsen in das Laves zur Untersuchung eingebracht. Es konnten 502 Proben mit negativem Ergebnis abgeschlossen werden, 181 Proben befinden sich gerade in Arbeit, 241 Proben müssen noch untersucht werden.

Darin enthalten sind allein 138 Proben vom Betrieb in Bienenbüttel, die im LAVES untersucht werden. Davon sind gestern 42 Proben mit negativem Ergebnis abgeschlossen worden.

Auch 92 Proben von Keimlingen/Sprossen, die nicht vom Hersteller in Bienenbüttel stammen, befinden sich zur Überprüfung in den Untersuchungsämtern. Die Ergebnisse sind für eine Einschätzung wichtig, ob ggf. auch andere Produkte belastet sein könnten.

Von diesen Proben konnten gestern 6 mit negativem Ergebnis abgeschlossen werden.