Invasion in der Nacht und vor dem Morgengrauen
Kaum flügge geworden, sorgen manche junge Zwergfledermäuse in Hannover für Aufregung. In warmen Nächten suchen Zwergfledermäuse insbesondere in den frühen Morgenstunden neue Quartiere und können dabei durch offene Fenster in Wohnungen geraten.
In der vorletzten Nacht ist es in der List und der Oststadt zu insgesamt fünf Einflügen von Zwergfledermäusen gekommen, die zuvor in der Eilenriede auf Insektenjagd waren. Möglicherweise haben sich noch mehr Tiere in Wohnungen verirrt. „Zwergfledermäuse kommen vor allem in der Nähe der Eilenriede sowie in der Leinemasch in Wülfel, Ricklingen und Laatzen vor. Jetzt im August und noch bis September fliegen die mittlerweile selbständigen Jungtiere bei der Erkundung ihres Lebensraumes oft durch gekippte Fenster in Wohnungen ein. Dabei kann es zu regelrechten Fledermaus-Ansammlungen kommen, wenn die verirrten Tiere mit Ortungslauten ihre Artgenossen rufen", erläutert Elke Mühlbach, Fledermausexpertin des BUND Region Hannover: „Allerdings braucht sich davor niemand zu fürchten, denn keine unserer heimischen, ausschließlich insektenfressenden Fledermausarten stellt eine Bedrohung für uns Menschen dar. Gefahr besteht vielmehr für die jungen Fledermäuse. Auf ihrer Schlafplatzsuche ziehen sich die Tiere nämlich gerne z.B. in offene Gefäße wie leere Vasen zurück, die dann leicht zur Todesfalle werden, aus der es kein Entkommen gibt."
Manchmal verkriechen sich die winzigen Tiere auch in dem Spalt zwischen einem gekippten Fenster und dem Rahmen, wo sie beim Schließen des Fensters versehentlich zerquetscht werden können. Elke Mühlbach rät daher, bereits gekippte Fenster bei Verdacht auf Fledermausbesuch auf keinen Fall zu bewegen.
Der BUND rät: Um solche Fledermaus-Unfälle von vornherein zu vermeiden, sollte man am besten entweder von abends bis zum Sonnenaufgang die Fenster geschlossen halten oder mit Fliegengitter abdichten.