Die Immobilienpreise sind in den vergangenen Jahren aufgrund der starken Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot gestiegen. In vielen deutschen Großstädten sinken die Preise aktuell allerdings. Dies gilt auch für Hannover – wer derzeit in der Landeshauptstadt eine Immobilie kauft, muss weniger tief in die Tasche greifen.
Wie hat sich die Immobilien-Nachfrage verändert?
Die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt in Norddeutschland sinkt. Eine Analyse von Immowelt zeigt, dass 91,5 Prozent der an den Immobilienverband IVD-Nord angeschlossenen Unternehmen eine rückgängige Kaufnachfrage bestätigen können. Zwei Drittel sprechen sogar von einem starken Rückgang. Die sinkende Nachfrage zeigt sich darüber hinaus daran, dass bei 75 Prozent der Unternehmen die notariellen Beurkundungen zurückgegangen sind. 38 Prozent geben sogar einen starken Rückgang an. Nicht nur Wohnimmobilien, die selbst genutzt werden, sondern auch Anlageimmobilien sind nach Angaben von Immowelt von dem Nachfragerückgang betroffen. Bei der Nachfrage nach Mietwohnungen gibt es hingegen kaum eine Veränderung. Dies gaben 63 Prozent der Unternehmen an.
Weshalb sinken die Immobilienpreise in Hannover?
Sowohl die hohe Inflation als auch die stark gestiegenen Bauzinsen, sind Gründe für die sinkende Nachfrage. Denn viele können sich den Kauf einer eigenen Immobilie schlichtweg nicht mehr leisten. Dies hat wiederum die Anpassung der Angebotspreise für Eigentumswohnungen zur Folge. Da die Arbeitsbelastung bei den Unternehmen allerdings nahezu gleich geblieben ist, wird aktuell von einem Auftragsparadoxon gesprochen. Die IDV-Nord-Vorsitzende Anika Schönfeldt-Schulz sieht in dem steigenden Beratungsbedarf bei Kauf- und Mietverhandlungen die Ursache für die gleichbleibende Arbeitsbelastung. Viele Verbraucher greifen auf einen Immobilienmakler für den Immobilienkauf zurück.
Wie hat sich der Quadratmeterpreis in der Landeshauptstadt verändert?
Die sinkende Nachfrage wirkt sich auch auf den Wohnungsmarkt in Hannover und damit auf die Immobilienpreise in der Landeshauptstadt aus. Die Analyse von Immowelt zeigt, dass es in vielen Kreisen in Schleswig-Holstein in dem Zeitraum von Oktober 2021 bis Oktober 2022 eine sinkende Nachfrage verzeichnet wurde. Während sich die Preise für Immobilien seit 2010 mehr als verdoppelt hatten, ist der Quadratmeterpreis in Hannover im vierten Quartal 2022 um 7 Prozent auf 3 648 Euro gesunken. „Wir rechnen mittelfristig mit einer Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann“, so die Prognose von Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24.