Um Irrgärten und Labyrinthe ranken sich Geschichten, Mythen und Philosophien, sie dienen kultischen Zwecken, füngieren als Sinnbild und Lustort. Beide Typen dieser Gartengestaltung sind regional vertreten: Das so genannte Rad in der Eilenriede ist eher ein Labyrinth, im Großen Garten zu Herrenhausen entzückt der Irrgarten. Durch einen solchen Garten zu gehen hat kein wirkliches Ziel. Das Hindurchbewegen selbst mit irritierenden Richtungsänderungen, scheinbaren Wiederholungen und Neuanläufen macht das Besondere eines Irrgartens oder Labyrinths aus.
klangversprecher bringen solche ästhetischen Bewegungsmuster in lustvollen Verzweigungen vor die Augen und in die Labyrinthe der Ohren. klangversprecher zitieren und dialogisieren literarische Aneignungen dieser Gartenformen von antiken Versen bis zum modernen "Beziehungsgedicht", klangversprecher setzen dazu ebenso bühnenwirksame wie gartengerechte Instrumentalmusiken, Gesänge, Klänge und Geräusche ein. klangversprecher musizieren mit Piano, Viola, Stimmbändern und integrieren immer wieder Gartengeräte als Klangerzeuger, klangversprecher singen verirrende Lieder, begeben sich auf den Weg eines verspielten Miteinanders und rezitieren vertrackte Sprachkompositionen, klangversprecher desorientieren also mit Vergnügen, verlieren aber nie den roten Faden, der mal verborgen, mal fast greifbar wird, klangversprecher wissen: Ein Labyrinth zu durchqueren, und sei es nur ein einziges Mal, verändert für immer das Bewusstsein.
Eine Produktion der Hebebühne Hannover
www.klangversprecher.de
von und mit Christina Worthmann, Bodo Dringenberg, Holger Kirleis
Gefördert durch die Stadt Hannover und die Region Hannover
Mittwoch, 23.9.09,19:00 Uhr -LESESAAL- 7,00 Euro
Stadtarchiv Hannover – Am Bokemale 14-16 – 30171 Hannover – www.stadtarchiv-hannover.de