Kunst & Kultur

Local Heroes. LH 2 – Remember me!

Ein Ausstellungsprojekt über das Erinnern, Sammeln und Archivieren: Mit Malereien, Zeichnungen und Installationen von Stefan Lang, Katharina Sickert, Jens Hoff, Vera Burmester und Tom Otto

Vernissage: Freitag, 15. Juni 2012, 19 Uhr
Ausstellungsdauer:
Sa 16.06.2012 – So 15.07.2012
Öffungszeiten: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa und So 14-18 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro
Ort: Kunsthalle Faust, Zur Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover

Unter dem Titel Remember me! präsentiert die Kunsthalle Faust in der Reihe Local Heroes künstlerische Arbeiten, die sich thematisch sowohl mit dem individuellem als auch kollektivem Erinnern beschäftigen. Fünf Künstlerinnen und Künstler aus Hannover widmen sich mittels unterschiedlicher Medien ihrer Sichtbarmachung.

Jens Hoff: „Perfect Artist“, Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm, 2006

Jens Hoff: „Perfect Artist“
Öl auf Leinwand, 90 x 120 cm, 2006

Tom Otto: o.T, Installation

Tom Otto: o.T, Installation

Stefan Lang: „Stadthaus II“, Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm, 2002

Stefan Lang: „Stadthaus II“
Öl auf Leinwand 40×50 cm, 2002

Vera Burmester: „Sammelalben“, Installation, 2012thumb_faust_kh_burmester_sammelalben

Vera Burmester: „Sammelalben“
Installation, 2012

Katharina Sickert, o.T., kleinformatige Zeichnung

Katharina Sickert
kleinformatige
Zeichnung

Stefan Langs malerisches Konzept der "Unschärfe" entspricht den Vorgängen in unserem Alltagsbewusstsein, wenn wir versuchen, Vergangenes zu erinnern, einen Ort, einen Raum, einen Gegenstand. Das erinnerte Abbild bleibt unscharf, ist mehr ein Gefühl ohne scharfe Begrenzung. Die Motivwahl seiner Bilder bezieht sich dementsprechend auf Orte des Erinnerns, Sammelns und Archivierens. Es sind zum Beispiel Bürogebäude, Lagerhäuser oder ein Pförtnerhaus, deren menschenleere Darstellung die Suche nach greifbarer Geschichte geradezu beflügelt.

Katharina Sickert berichtet in ihren Zeichnungen Authentisches. In eindringlicher Form archiviert sie persönliche Innensichten einer Reise durch Südosteuropa.

Jens Hoff zeigt auf großformatigen Ölbildern atmosphärische Innenräume, die er mittels assoziativem Bildtitel und wenigen malerischen Applikationen mit Erinnerungen aufzuladen versteht. Immer wiederkehrend stehen verschlossene Schränke als Bildmotiv im Blickzentrum, die in ihrer Gewichtung das gesamte Leben ihrer jeweiligen Zimmer-Bewohner zu beherbergen scheinen.

Vera Burmester beschäftigt sich mit dem Erinnern an sich, indem sie Tagebücher einer imaginierten Person präsentiert. Damit liefert sie ein partizipatorisches Angebot an die Besucher, ein scheinbar von persönlichen Geheimnissen durchdrungenes Archiv aufzuschlagen.

Die raumgreifende Installation von Tom Otto wiederum thematisiert die Phänomenologie von Sinneswahrnehmungen und ihrer Einprägung in das Gedächtnis. Otto verwendet für seine Installation Materialien des Alltäglichen oft mit deutlichen Gebrauchsspuren. In seinen narrativen Inszenierungen erfahren die Gegenstände eine Umwertung und somit neue Bedeutung. Die Deutungsmöglichkeiten und assoziativen Bildszenarien appellieren sowohl an das kollektive Unbewußte aber auch an persönliche Lebenserinnerungen.

Durch die gezielte Auswahl der Werke, durch thematische Bezüge, malerischen Duktus und ihr jeweiliges Genre nehmen Stefan Lang (Malerei), Katharina Sickert (Zeichnungen), Jens Hoff (Malerei), Vera Burmester (Installation) und Tom Otto (Installation) in ihren Arbeiten visuellen und thematischen Bezug aufeinander. Auf diese Weise entsteht ein herausforderndes, vielfältiges Geflecht von Übereinstimmungen, Widersprüchen und Bezugnahme auf das Sammeln, Erinnern und Archivieren.

Die Ausstellung wird begleitet durch Veranstaltungen der Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche sowie ein Angebot für Atelierbesuche bei den Künstlern. Zu all unseren Ausstellungen bieten wir Führungen und Workshops für alle Altersklassen!