"Rucksack in der Schule" ist ein Programm, das schulische Sprachförderung mit einem interkulturellen Konzept der Elternbildung verbindet und die Zusammenarbeit mit den Eltern fördert. In Kooperation mit der Familienbildung der Arbeiterwohlfahrt Hannover, der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (VHS), dem städtischen Fachbereich Bibliothek und Schule und der Regionalen Arbeitsstelle für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien der Stadt Essen als Lizenzgeber, haben sich erstmals zwölf Elternbegleiterinnen für das neue Programm qualifiziert. Heute (6. Mai) hat ihnen Margret Michaelis, Projektkoordinatorin im Fachbereich Bibliothek und Schule, im Rahmen einer Feierstunde in der VHS ihre Zertifikate überreicht.
Die ElternbegleiterInnen haben in der Regel selbst einen Migrationshintergrund und müssen neben ihrer Muttersprache auch die deutsche Sprache gut beherrschen. Im Idealfall haben sie selbst ein Kind an der jeweiligen Projektschule. Sie leiten die wöchentlichen Müttergruppen in den Schulen und tauschen sich regelmäßig mit den LehrerInnen aus. Ihr "Rucksack" ist gefüllt mit Spiel- und Bastelanregungen, Material zum Lesen und Vorlesen und den unterschiedlichsten Themen, die das aktive Handeln und das Sprechen fördern. An den bestehenden Gruppen beteiligen sich bis jetzt ausschließlich Mütter, natürlich sind auch Väter eingeladen, sich im Projekt zu engagieren.
Die Teilnehmerinnen der Müttergruppen lernen durch die ElterbegleiterInnen das "Rucksack-Material" kennen und bekommen Anregungen, wie es zu Hause mit den Kindern verwendet werden kann. Sie fungieren als wichtige Kontaktbörse im Austausch mit anderen Eltern und LehrerInnen. Die Schule behandelt die "Rucksack-Themen" zur Deutschförderung gezielt im Unterricht. Durch den Kontakt zwischen Eltern, ElternbegleiterInnen und LehrerInnen entwickelt sich eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule. So interessieren sich die beteiligten Eltern verstärkt dafür, aktiv das Schulleben mitzugestalten und sich in die entsprechenden Gremien einzubringen.
Zurzeit nehmen vier Projektschulen (Primarbereich IGS Roderbruch, Grundschule Fichteschule, Grundschule Stammestraße und Grundschule Vinnhorst) am Programm "Rucksack in der Grundschule" teil. Sieben weitere Grundschulen haben Interesse bekundet, hier läuft die Vorbereitungsphase. Informationen zum Projekt erhalten interessierte Schulen und Eltern bei Margret Michaelis unter der Telefonnummer 168-43367.