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Stadt unterstützt selbstorganisiertes Beratungsangebot für Sinti und Roma Der „Verein für Sinti und

Der "Verein für Sinti und Roma in Niedersachsen" will in Vahrenheide-Sahlkamp eine Beratungsstelle eröffnen. Qualifizierte ehrenamtliche MitarbeiterInnen werden zu bestimmten Öffnungszeiten und nach Vereinbarung für Beratung und Mediation zur Verfügung stehen. Sie unterstützen Sinti und Roma in ihrem Kontakt zu Behörden und anderen Institutionen und fördern Kinder und Jugendliche in Schule und Berufsausbildung. Die Stadt Hannover will die Initiative des Vereins mit einer Anschubfinanzierung unter anderem aus Mitteln des Lokalen Integrationsplans (LIP) unterstützen. Die Förderung liegt jetzt den Ratsgremien zur Entscheidung vor.

Die Situation der rund 2.000 Sinti und 1.500 Roma in der gesamten Region ist durch schlechtere Bildungsabschlüsse als beim Durchschnitt der Bevölkerung sowie durch eine höhere Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen gekennzeichnet. Immer wieder kommt es auch zu Missverständnissen mit staatlichen Institutionen. Nur wenige Sinti und Roma durchlaufen bisher eine anerkannte Berufsausbildung.

"Aspekte wie Selbsthilfe und die Fokussierung auf die Bildungsarbeit sind wichtige Voraussetzungen, mit denen das Beratungsangebot sozialer Ausgrenzung entgegenarbeiten und die Integration der nationalen Minderheit der Sinti und der Migrationsgruppe der Roma fördern kann", unterstreicht Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter.

"Da wir als Angehörige der Volksgruppe das Vertrauen der Betroffenen besitzen, können wir besser als staatliche Institutionen Unterstützung bei schulischen Problemen, bei Konflikten oder bei der Gewalt-, Gesundheits- oder Suchtprävention geben. Die bisherigen Angebote auch aus unseren eigenen Reihen waren nicht ausreichend beziehungsweise konnten nichtprofessionell arbeiten. Das wollen wir mit der Starthilfe der Stadt in einer neuen Beratungsstelle ändern", erläutert Reinhold Baaske vom Verein für Geschichte und Leben der Sinti und Roma in Niedersachsen e. V., dem Kooperationspartner des Projektes.

Sozialdezernent Walter sieht in dem Projekt ein gelungenes Beispiel für die Ansätze, die der Lokale Integrationsplan der Stadt verfolgt:

Ziel von Integration ist die gleichberechtigte Teilhabe aller EinwohnerInnen. Aus diesem Grund stehen vor allem Migrantenselbstorganisationen und Vereinen Fördermittel im LIP zur Verfügung, die einerseits zur Selbsthilfe und -organisation anregen und auf der anderen Seite die Teilhabemöglichkeiten stärken und verbessern sollen.