Alkoholtestkäufe rund um den Hauptbahnhof

Anwärter der Bundespolizei im Alter von 16 und 17 Jahren haben am Freitagabend bei diversen Läden und Kiosken rund um den Hauptbahnhof Alkoholtestkäufe durchgeführt.

Anlass waren erhebliche Gewalttaten, betrunkener Jugendlicher und Heranwachsender im Hauptbahnhof Hannover, denen Bundespolizei, Landespolizei und Jugendamt Hannover entgegentreten wollen. Der Bahnhof ist jedes Wochenende Treffpunkt für Partygänger, vor allem auch für viele Jugendliche, die mit der Bahn aus dem Umland anreisen und sich rund um den Bahnhof mit Alkohol versorgen. in der Folge kommt es dann zu Straftaten gegen Reisende und Angehörige der DB AG.

Dabei ist der Alkoholmissbrauch und damit der Verlust der Selbstkontrolle so groß, dass selbst beim Einschreiten von Bundes- oder Landespolizei es regelmäßig zu erheblichen Widerstandshandlungen kommt.

Allein im letzten Monat mussten rund 40 Jugendliche aufgrund von Alkoholmissbrauch von der Bundespolizei am Hauptbahnhof Hannover zu ihrem eigenen Schutz in Gewahrsam genommen werden.

Insgesamt kam es seit März 2009 an den Wochenenden am Hauptbahnhof Hannover zu fast 200 Gewalttaten, bei denen regelmäßig betrunkene Jugendliche beteiligt waren.

Die jungen  Polizeianwärter führten mehrere Tests bei den alkoholführenden Einzelhändlern im Hauptbahnhof durch. Ziel der eingesetzten Testkäufer war der Erwerb von Spirituosen mit hohem Alkoholgehalt durch die ein Rauschzustand schnell erreicht werden kann. Das Ergebnis der Tests war erschreckend! Ohne große Probleme erhielten die Minderjährigen Testkäufer alkoholische Getränke, deren Verkauf nur an Personen über 18 Jahren gestattet ist. "Ich hätte nie gedacht, dass man so leicht an hochprozentige Gertränke kommt", sagte erstaunt einer der Testkäufer.

Für die Geschäfte, die widerrechtlich Alkohol an Minderjährige abgeben, sind die Folgen ebenfalls schwerwiegend: Bußgelder bis zu 50.000 Euro können bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz erhoben werden.

Wir werden weiterhin ein Auge auf diese Läden haben und konsequent, bei weiteren Verstößen, Bußgeldverfahren initiieren." sagt dazu Polizeidirektor Jördening; "Es geht darum, das Straftatenaufkommen zu senken und Reisenden das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Besonders wichtig ist uns aber auch Jugendliche und Heran-wachsende davor zu bewahren, dass sie ihre Zukunft durch Strafverfolgung und Schadensersatz in Folge von im Rausch begangener Taten frühzeitig verbauen."