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Erneuter Klimaprotest am Deisterplatz

Die Mitglieder der Klimabewegung „Letzte Generation“ behinderten am Dienstagmorgen erneut den Verkehr am Deisterplatz in Hannover, indem sie sich auf dem Schnellweg festklebten.

Nach knapp einer halben Stunde konnte die Blockade von der Polizei aufgelöst werden und gegen 8.30 Uhr lief der Verkehr wieder.

Bereits am Montag gab es eine ähnliche Blockade am Deisterplatz und eine Protestaktion am Ernst-August-Denkmal am Hauptbahnhof.

Die Mitglieder der Initiative bezeichnen sich als legitime Repräsentanten der letzten Generation, die den Klimawandel noch verhindern können, bevor die sogenannten Kipppunkte eintreten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen diesen Zeitpunkt als kurz bevorstehend an, da an dem Punkt der Klimawandel nicht mehr umkehrbar ist und sich durch seine Effekte selbst verstärkt. Die „Letzte Generation“ fordert deshalb kurzfristige Ziele wie ein Tempolimit von höchstens 100 und ein sehr preisgünstiges Nahverkehrsticket, sowie die Einrichtung eines sogenannten Gesellschaftsrates, der über Klimapolitik mitentscheiden soll. Diese Aktionen sind umstritten, da sie andere Menschen in ihrem Alltagsleben beeinträchtigen. Daher wurden seit dieser Woche bundesweit massive Schwerpunktproteste gestartet, die auch in Hannover fortgeführt werden sollen, bis die Forderungen erfüllt sind.

Im Netz ist die Empörung über diese Aktionen groß. Wegsperren oder zumindest hart bestrafen ist dort zu lesen. Es wird sich darüber aufgeregt, dass die Aktivisten Einwegbecher dabei hatten und natürlich wird auch auf die Bali-Reise hingewiesen. Sicherlich sind diese Dinge nicht gerade sehr konsequent, wenn man sich für den Klimaschutz einsetzt. Aber sollte man sich nicht lieber endlich mal mit dem eigentlichen Anliegen dieser Protestbewegung befassen? Trotz aller Fehler die sie machen, haben sie im Grunde recht.

Jetzt muss etwas passieren und das mit aller Macht. Bei der Energieversorgung mit Flüssiggas haben wir gesehen, was alles möglich ist, wenn man es wirklich will. Dann geht plötzlich auch die von Kanzler Scholz beschworene neue Deutschland-Geschwindigkeit. Und genau diese Initiative brauchen wir jetzt auch im Kampf gegen den Klimawandel. Da ist ein erster Schritt wie das allgemeine Tempolimit längst überfällig und man sollte Parteien wie der FDP endlich mal sagen, das ihre Politik von gestern heute nicht mehr zeitgemäß ist.

Es wäre interessant was die Menschen in 50-100 Jahren von diesen Protesten halten, wenn sie wie von der Wissenschaft prognostiziert der Klimawandel mit voller Gewalt trifft.

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