24.09.2019, 19.30 Uhr:
Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin: Tanzperformance Tadashi Endo. Im Anschluss der vielfach ausgezeichnete Film „Grüße aus
Fukushima“ von Doris Dörrie. Kino im Künstlerhaus, Eintritt 10,00 € / erm. 8,00 €
25.09.2019, 19.30 Uhr:
Doris Dörrie liest aus ihrem neuesten Buch „Leben, Schreiben, Atmen“, Diogenes Verlag 2019. Literaturhaus, Eintritt 12,00 € / erm. 6,00 €
Moderation an beiden Abenden: Dr. Gabriele Jaskulla, Moderatorin, Journalistin und Historikerin.
Sie stammt aus Hannover und gehört zu Deutschlands erfolgreichsten Regisseurinnen: Doris Dörrie ist im September gleich an zwei Abenden in Hannover zu erleben! Das Kino im Künstlerhaus zeigt am 24. September in Anwesenheit der Künstlerin ihren Film „Grüße aus Fukushima“ (2016), der zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat, darunter die Nominierung für den deutschen Filmpreis als bester Film des Jahres.
Zur Eröffnung der Veranstaltung präsentiert der Choreograf und Tänzer Tadashi Endo, der bereits einige Male mit der Filmemacherin zusammengearbeitet hat, einen Ausschnitt seiner Performance „Fukushima Mon Amour“. Doris Dörrie ist ausgewiesene Japan-Kennerin und war 2011, nur wenige Monate nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, in die betroffene Region gereist. In ihrem Katastrophenfilm der etwas anderen Art erzählt Doris Dörrie von Fukushima: Die junge Deutsche Marie begibt sich in einer Lebenskrise nach Japan, um mit der Organisation „Clowns4Help“ die Opfer der dreifachen Katastrophe von Erdbeben, Tsunami und Reaktorunfall zu unterhalten. Dort begegnet sie Satomi, der letzten Geisha Fukushimas, die ihre letzte Schülerin verloren hat und trotz Warnungen zu ihrem verwüsteten Haus in der Sperrzone zurückkehren will. Marie merkt schnell, dass sie als Clownin keine Hilfe für die Überlebenden ist. Bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihr und der Frau, die von sich selbst sagt, sie arbeite im „Entertainment-Business“. Marie wird Schülerin der Geisha.
„Ich war bei meinem Besuch vor Ort nach der Katastrophe bestürzt, wie uns innerhalb von 20 Minuten alles, was uns lieb ist und was uns ausmacht, genommen werden kann. Das hat etwas sehr Universelles“, erzählt die Filmemacherin von ihrem Antrieb für diesen in Schwarz-Weiß gehaltenen Film: „So ließ sich die Realität vor Ort besser integrieren und Gesichter werden so unglaublich intensiv.“
Am 25. September liest Doris Dörrie dann im Literaturhaus aus ihrem neuen Buch „Leben, Schreiben, Atmen“. Schreiben heißt für Doris Dörrie, das eigene Leben bewusst wahrzunehmen. Wirklich zu sehen, was vor unseren Augen liegt. Oder wiederzufinden, was wir verloren oder vergessen haben. Es ist Trost, Selbstvergewisserung, Anklage, Feier des Lebens. Doris Dörrie denkt in diesem einzigartigen Buch über das autobiographische Schreiben nach, gibt Tipps und kreative Anleitungen. Und sie legt gleich selbst los und erzählt hinreißend ehrlich von ihrem eigenen Leben.
Die Moderation an beiden Abenden übernimmt Dr. Gabriele Jaskulla.
Doris Dörrie
Doris Dörrie, geboren in Hannover, studierte Theater und Schauspiel in Kalifornien und in New York, entschloss sich dann aber, lieber Regie zu führen. Sie hat mit ihrer Art des Geschichtenerzählens den deutschen Film der letzten Jahrzehnte mitgeprägt. Parallel zu ihrer Filmarbeit (zuletzt der Spielfilm „Kirschblüten und Dämonen“) veröffentlicht sie Kurzgeschichten, Romane und Kinderbücher. Sie unterrichtet an der Filmhochschule München „Creative Writing“ und gibt Schreibworkshops. Sie lebt in München.
Tadashi Endo
Seit mehr als 30 Jahren ist der in Göttingen lebende Japaner Tadashi Endo Butoh-Tänzer. Nach seinem Studium als Theaterregisseur am berühmten Max-Reinhardt-Seminar in Wien trat er in Zusammenarbeit mit Jazzmusikern auf. 1989 lernte er Kazuo Ohno kennen, der bereits damals eine tiefe Beziehung zwischen Endos Tanz und dem Butoh-Tanz erkannte. Seitdem hat Tadashi Endo seine Bewegungen zu diesem ethischen und ausdrucksstarken Tanz weiterentwickelt. Sein Tanz ist wie eine Synthese aus Theater, Performance und Tanz, Tadashi Endo gelingt es, das Spannungsfeld zwischen Ying und Yang, männlich und weiblich und deren immerwährenden Veränderungen auszudrücken.
Dr. Gabriele Jaskulla (Moderation)
Nach ihrem Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg (von 1989 bis 1991) war Gabriela Jaskulla zunächst Redakteurin in der Auslandsredaktion Fernsehen beim NDR, von 1996 bis 1997 persönliche Referentin des Intendanten. Bis 2006 war sie dann als Redakteurin für NDR Kultur in Hannover tätig.
„Grüße aus Fukushima“, 2016
Regie & Drehbuch: Doris Dörrie Musik: Ulrike Haage
Roslaie Thomass: Marie, Kaori Momoi: Satomi, Länge: 1h 48min
Doris Dörrie: „Leben, Schreiben, Atmen“, 2019
288 Seiten, 18 Euro Diogenes Verlag
Reservierung und Vorverkauf Kino im Künstlerhaus
Telefon 0511 168-45522 kokikasse@hannover-stadt.de Montag bis Freitag von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr und an der Abendkasse – 30 Minuten vor Kinobeginn.
Reservierung und Vorverkauf Literaturhaus Hannover
Vorverkaufskasse im Künstlerhaus Tel. 0511 – 168 41222
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 12:00 Uhr bis18:00 Uhr Abendkasse: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Bildquellen:
- Doris Dörrie: M. Bothor