Stadtarchiv Hannover: Vortrag zu Alexander Dorner

Der Freundeskreis Stadtarchiv Hannover e. V. lädt am 16. Februar, Donnerstag, um 19 Uhr zu einem Vortrag im Stadtarchiv, Am Bokemahle 14-16, ein. Dr. Ines Katenhusen spricht zu "Ein Museumsdirektor zwischen den Stühlen. Alexander Dorner (1893-1957) in Hannover". Der Eintritt ist frei.

Zum Vortrag:
Knapp zwei Jahrzehnte, von Herbst 1919 bis Sommer 1937, war der Kunsthistoriker Alexander Dorner in Hannover tätig. Er war Mitglied in einer Vielzahl von Kommissionen und Vorständen, unter anderem des Kunstvereins und der kestnergesellschaft und lehrte an der Volkshochschule und der Technischen Hochschule. Vor allem aber machte er sich in der Kunstabteilung des Provinzial- und späteren Landesmuseums schnell einen guten Namen als fähiger, neuen Kunstrichtungen aufgeschlossener Kurator und Abteilungsleiter.

Auf vielen Stühlen saß Alexander Dorner in diesen Jahren politischer Verwerfungen und Umwälzungen zwischen dem Untergang der Monarchie und den Anfangsjahren nationalsozialistischer Diktatur. Von Beginn seiner hannoverschen Jahre an provozierten sein selbstbewusstes Vorgehen und sein nonchalanter Umgang mit bürokratischen Formalien die Kritik von Vorgesetzten, Kollegen und nicht zuletzt KünstlerInnen.

Der Vortrag beleuchtet beides: Dorners lokal, national wie international viel beachteten Einsatz im Dienste innovativer Museumsarbeit, wie sein Talent und seine Neigung, sich zwischen die Stühle (kunst-)politischer Diskussionen zu setzen. So geriet er unter den nach Januar 1933 sich verändernden Vorzeichen allmählich in eine Situation, die ihn schließlich dazu brachte, seine Arbeit, Hannover und Deutschland zu verlassen.