In der Reihe "Hannoversche Migrationsgespräche" steht am Dienstag, 22. März, um 19 Uhr im Historischen Museum Hannover, Pferdestraße 6, der dritte Vortrag auf dem Programm. Zum Thema "Vom Gastarbeiterdeutsch zur Mehrsprachigkeit – Sprachpolitik im Wandel" spricht Prof. Dr. Hans Bickes von der Leibniz Universität Hannover. Der Eintritt ist frei.
Aus dem Vortrag: Im Jahr 1964 waren bereits mehr als eine Million Italiener, Griechen, Türken, Spanier, Marokkaner und Jugoslawen als Arbeitsemigranten angeworben worden und weitere sollten folgen. Sie alle trafen, meist ohne nennenswerte Deutschkenntnisse, mit ihren Herkunftssprachen auf eine Bevölkerung mit einer dezidiert monolingualen Tradition. Für die Kommunikationsversuche der Gäste wurde rasch der Begriff "Gastarbeiterdeutsch" geprägt, eine gezielte Förderung und Integrationsangebote ließen jahrzehntelang auf sich warten. Diese Versäumnisse werden uns heute in internationalen Vergleichsstudien und den immer wieder aufkeimenden Integrationsdebatten vor Augen geführt, so dass neue Perspektiven erforderlich sind.
Die Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (VHS) hat die Veranstaltungsreihe gemeinsam mit dem Netzwerk Migrantenselbstorganisationen (MISO) ins Leben gerufen. In insgesamt sechs Vorträgen werden bis Juni verschiedene aktuelle Fragen im Politikfeld Migration und Integration erörtert und diskutiert.