Kunst & Kultur

12. Festival des Theaterpädagogischen Zentrums Hannover geht an den Start

Vom 7. bis 10. Mai ist es wieder soweit, zum zwölften Mal veranstaltet das Theaterpädagogische Zentrum Hannover sein Festival. Schul-, Jugend- und Amateurtheatergruppen aus Hannover, Hildesheim und Göttingen werden ihre Darbietungen präsentieren. In diesem Jahr lautet das Motto "VERSCHWINDEN – Geschichten vom DA- und WEGsein". Die Gruppen haben sich auf persönliche Weise mit dem Thema Verschwinden auseinandergesetzt und eigene individuelle Inszenierungen erarbeitet.

Das Projekt findet in Kooperation zwischen dem Theaterpädagogischen Zentrum und dem KinderTheaterHaus Hannover statt. Der Eintritt zu den Blockveranstaltungen am Abend ab 19 Uhr beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, bei der Matinée am Sonnabend um 11 Uhr beträgt der Eintritt 5 Euro und ermäßigt 3 Euro. Bei der Langen Nacht der Theater ist der Beginn bereits ab 18 Uhr, beim Erwerb des Einlassbändchens an der Abendkasse beträgt der Eintritt 7 Euro. Vorbestellungen werden unter der Telefonnummer 816981 oder per Fax unter 0511-81709 entgegengenommen. Veranstaltungsort ist das KinderTheaterHaus Hannover im Alten Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover.

Mittwoch, 7. Mai

19.00 Uhr
Voll hier – voll weg

„Ich war angeheitert, angesäuselt, angetrunken, beduselt, benebelt, berauscht, besäuselt, beschickert, beschwipst, betrunken, betütert, bezecht, blau, fertig, besoffen.“ Wenn Kinder zu Erwachsenen werden, sehen sie sich mit großen und kleinen Problemen konfrontiert. Neue Herausforderungen tauchen auf und einiges bleibt zurück. Was aber genau verschwindet, wird anhand einer bearbeiteten Kurzfassung der Kindertragödie „Frühlings Erwachen“ gezeigt.

Kurs Darstellendes Spiel 12 der IGS Mühlenberg Hannover unter der Leitung von Julian Mende.

ca. 19.45 Uhr
Auf der Suche nach den verlorenen Dingen

Teil 1: Alles schwindet: Nicht nur Dinge verschwinden – Texte, Schirme, Inseln, Eheringe, Ehemänner, Liebe, Zeit. Teil 2: Alles hängt mit allem zusammen: Vermutungen, Spekulationen, Erklärungen, magische Beschwörungen, journalistische Recherchen, wissenschaftliche Untersuchungen. Teil 3: Alles findet sich wieder (oder auch nicht): Vom Glück des Wiederfindens, vom Glück des Loswerdens, vom Glück des Entrümpelns und des Leerwerdens.

Theater-AG der Berufsbildenden Schule 11 Hannover unter der Leitung von Konstantinos Soureas und Doris Zimmer.

ca. 20.30 Uhr
Was bleibt?

Etwas verschwindet, jemand verschwindet und lässt uns zurück mit dieser Frage: Was bleibt? Manchmal bleibt ein Lachen, die Verzweiflung oder nur ein Duft. Ausgehend von selbstverfassten Texten, nähert sich die Gruppe dem Thema über chorische Spielformen und Tanz.

Kurs Darstellendes Spiel 11 der IGS Roderbruch Hannover unter der Leitung von Maren Konn.

Donnerstag, 8. Mai

19.00 Uhr
TEXTUR / GERÄUSCH / HARMONIE

Die selbst erarbeitete Komposition thematisiert das "Verschwinden" der eigenen Schule (sie wird abgerissen und neu gebaut) und teilt sich in drei Abschnitte: Textur – Geräusch – Harmonie. Neben Zitaten aus der Neuen Musik ist eine Videoprojektion Bestandteil des Auftritts, die auf die Klänge und Geräusche im Raum reagiert. Weitere Elemente der Aufführung sind Live- Looping, Geräusch-Improvisation und Instrumentalspiel.

Schüler der Klasse 11a der IGS Mühlenberg Hannover unter der Leitung von Nils Nordmann.

ca. 19.15 Uhr
Mein Leben mit Risiken und Nebenwirkungen

Die 15-jährige Lelle ist so leicht wie noch nie – doch von dem Leben um sie herum kann man das weniger behaupten. Ihre Mutter kontrolliert sie, ihre Schwester treibt sich mit den Jungs im Viertel herum, und ihr Vater sieht weg. Doch an ihrem 16. Geburtstag kommt es zu einer verhängnisvollen Wendung, die ihr Leben in Sekunden verändert.

Kurs Darstellendes Spiel Jahrgang 8 des Georg-Büchner-Gymnasiums Hannover unter der Leitung von Silke Gutzeit.

ca. 20.00 Uhr
Emmis Tag

Emmi hat Jahrestag mit ihrem Freund. Sie erfährt an diesem Tag die Verwandlung von einem unschuldigen, naiven Mädchen zu einer jungen Frau, die Dinge hinter sich lässt und lassen muss. Dabei erkennt sie, dass sie wenig Einfluss auf das hat, was sie abgibt oder verliert. Das Leben scheint unberechenbar und ihre einzige Konstante: ein Lipgloss.

Kurs Darstellendes Spiel 10 des Gymnasiums Goetheschule Hannover unter der Leitung von Ilka Springmann.

ca. 20.45 Uhr
Winners and Losers – ein Reality-Show-Abend

Das Türkisch-Deutsche Theater beschäftigt sich in diesem Jahr mit den Gewinner- und Verlierertypen in unserer Gesellschaft. Lacher werden eingespielt, Nebel überflutet die Bühne, Light-Shows blenden den Zuschauer, Playback-Songs lassen Herzen schneller schlagen, der Zauberer verzaubert. Einer trifft Paul Auster auf dem Gezi-Platz in Istanbul. Eine Andere fährt den epischen Musicalchor auf Rollschuhen um. Und alle tanzen in der Braunschweiger Disco zu Miley Cyrus. Ausschnitte aus der aktuellen Inszenierung. Die Premiere findet statt am 30. Mai in der Kulturfabrik Löseke in Hildesheim.

SpielerInnen des Türkisch-Deutschen Theaters aus Hildesheim unter der Leitung von Denise Biermann, Simon Niemann und Isabel Schwenk.

Freitag, 9. Mai

19.00 Uhr
TEXTUR / GERÄUSCH / HARMONIE

Die selbst erarbeitete Komposition thematisiert das "Verschwinden" der eigenen Schule (sie wird abgerissen und neu gebaut) und teilt sich in drei Abschnitte: Textur – Geräusch – Harmonie. Neben Zitaten aus der Neuen Musik ist eine Videoprojektion Bestandteil des Auftritts, die auf die Klänge und Geräusche im Raum reagiert. Weitere Elemente der Aufführung sind Live- Looping, Geräusch-Improvisation und Instrumentalspiel.

Schüler der Klasse 11a der IGS Mühlenberg Hannover unter der Leitung von Nils Nordmann.

ca. 19.15 Uhr
Immer (noch) auf der Suche

Wohin ist das Kind von damals verschwunden? Und wer ist an seine Stelle gerückt? Wie kann ich als junges Mädchen erwachsen werden, wenn ich ständig mit pinkfarbenen Überraschungseiern bombardiert werde und mir ein 40-jähriges Ex-Model erklärt, wie ich zu laufen habe?! Plakativ und schwarz-weiß werden Stereotype in der Medienlandschaft ausgeleuchtet, aufgenommen und neu interpretiert, mit einem nicht ganz überraschenden Ende ist es so wie es immer war: Que sera sera, what ever will be will be.

Theater-AG 8. Jahrgang der IGS Kronsberg Hannover unter der Leitung von Jessie Tropp.

ca. 20.00 Uhr
Grenzgänge

Vielleicht ruft sie verlockend, die Welt dort drüben; mit ihren Stimmen, die von einem sorgenfreien Leben sprechen, von Zeitlosigkeit und Ruhe. Man könnte sich entscheiden, über diese Grenze zu gehen – wenn nicht andere für einen entscheiden. Oder das sogenannte Schicksal. Man gerät in Situationen, in denen es um die Grenze zwischen Leben und Tod geht. Ganz real, aber auch in Träumen.

Kurs Darstellendes Spiel des 10. Jahrgangs des Otto-Hahn-Gymnasiums Göttingen unter der Leitung von Inga Haller.

ca. 20.45 Uhr
CAMp – Überwachung macht jeden zum Verdächtigen

Zwölf Jugendliche auf einer einsamen Insel, ein Filmprojekt, Menschen verschwinden. Was ist echt und was Fassade? Was können wir glauben? Wem können wir vertrauen? Macht Angst aus uns einen anderen Menschen oder zeigt es nur die Wahrheit? Gibt es überhaupt eine Wahrheit? Wir begeben uns auf Spurensuche.

Wahlpflichtkurs Darstellendes Spiel Jahrgang 9, Ricarda-Huch-Schule Hannover unter der Leitung von Iris Tatje.

Sonnabend, 10. Mai

11.00 Uhr
Futschikato

Zuerst war da so eine ungeheure Menge – beinahe zu viel für ihn allein! Doch das änderte er bald. Dann war es schon weniger. Aber glücklich wurde er damit auch nicht. Also noch eine Veränderung. Wieder keine Erfüllung. Und immer so weiter. Was bleibt am Ende? Vielleicht doch mehr als man denkt.

Theater-AG Jahrgang 8 des Kaiser-Wilhelm- Ratsgymnasiums unter der Leitung von Sitta Breitenfellner.

ca. 11.45 Uhr
Träume von der verschwundenen Zeit

Jährliches Treffen der Freundinnen. Damals hatten sie viele Sehnsüchte. Diese sind mit der Zeit mehr oder weniger verschwunden. Denn das Leben ist so wie es ist, es ist oft ein Zuviel. Die Sehnsucht nach verschwundenen Chancen, Träumen, Personen und dem kleinen Glück schmerzen und beglücken zugleich. Sie halten auf wundersame Weise die Freundschaft zusammen und entfalten ihre eigene Faszination und Dynamik.

Theater-AG des 8. Jahrgangs der St. Ursula- Schule Hannover unter der Leitung von Liane Vogelsang. Lange Nacht der Theater

18.00 Uhr
Ich Sehe Nichts

Abschied schmeckt immer bittersüß. Man hofft, auf die richtigen Menschen am Bahnhof, auf bedeutendes Schweigen, auf starke Umarmungen und auf ehrliche Tränen. Angst kommt auf, wenn man diese Stadt verlässt. Angst, nicht vor dem, was kommt. Eher Angst vor dem, was man zurücklässt. Diese Stadt zu verlassen ist besonders, denn diese Stadt sieht nichts.

Ausschnitte der Inszenierung, die Ende Juli 2014 Premiere feiert. Jugendclub XL der Jungen Oper Hannover unter der Leitung von Jonas Egloff.

19.00 Uhr
Gisela, mein Keks ist weg!

Wer war’s? Wer hat DEN Bahlsenkeks geklaut? Am helllichten Tag? In aller Öffentlichkeit? Was hat das Krümelmonster mit all dem zu tun? Und wer ist Gisela? Fragen über Fragen und keine Antworten! Oder doch: Kann die Polizei den Fall aufklären? Den Täter dingfest machen? Den Delinquenten demaskieren? Die Lösungen finden sich in dieser szenischen Farce, vielleicht, oder ist sie etwa nur ein Abbild der Realität?

Kurs Darstellendes Spiel 11 der IGS Garbsen unter der Leitung von Ken Arnhold und Ulrich Stephan.

20.00 Uhr
Schwunderland – world of the lost stories

25 Menschen, 25 Lebensgeschichten, und alle sind von Schwund betroffen. Doch was passiert mit den verlorenen Ansichten, Gedanken und Geschichten? 25 junge TheaterspielerInnen begeben sich auf diese Suche und lassen Stimmen entstehen und Klänge ertönen, bringen Körper zum Schwitzen und spielen Musik, um ihre eigenen Texte zum Leben zu erwecken.

Kurs Darstellendes Spiel 11 der IGS Roderbruch Hannover unter der Leitung von Steffen Sohst.

21.00 Uhr
Was bleibt?

Etwas verschwindet, jemand verschwindet und lässt uns zurück mit dieser Frage: Was bleibt? Manchmal bleibt ein Lachen, die Verzweiflung oder nur ein Duft. Ausgehend von selbstverfassten Texten, nähert sich die Gruppe dem Thema über chorische Spielformen und Tanz.

Kurs Darstellendes Spiel 11 der IGS Roderbruch Hannover unter der Leitung von Maren Konn.

Entstehung des Festivals

Im Jahr 2002 hatte das TPZ in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Hannover das internationale Partnerprojekt „Kafkas Verwandlungen“ entwickelt. Partner waren Jugendtheatergruppen aus Graz und Pilsen, die gemeinsam mit einem Kurs „Darstellendes Spiel“ der IGS Mühlenberg ein Stück zum Thema vorbereiteten. Die Schlusspräsentation fand im Juli 2003 mit großem Erfolg im Klecks-Theater Hannover e.V. statt. Während der Arbeit an dem internationalen Projekt entstand der Gedanke, andere Gruppen aus der Region aktiv an Thema, Präsentationsform und Ort zu beteiligen. Die Idee für ein thematisch gebundenes Festival im Klecks-Theater war geboren.

In den vergangenen Jahren wurden ganz unterschiedliche Themenschwerpunkte gesetzt: „Die Städte sind für dich gebaut“ (2004), „Spiele von Liebe und Zufall“ (2005), „Sportstücke – zeigen, was bewegt“ (2006), „Biographien – das ein oder andere Leben“ (2007), „Mahlzeit – Geschichten vom Essen und Trinken“ (2008), „Traum-Alb-Traum“ (2009), „Reisebilder“ (2010), „Nacht o Nacht“ (2011) und „Spielraum“ (2012), (Un)Gerecht (2013).

Über das TPZ

Das Theaterpädagogische Zentrum Hannover (TPZ) bietet seit 1987 schulische und außerschulische Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Zunächst als Modellversuch gegründet, wurde es 1995 als Theaterpädagogisches Zentrum Hannover in der Integrierten Gesamtschule Hannover Mühlenberg eine feste Einrichtung, die stadt-, stadtteil- und schulbezogen arbeitet. Das TPZ betreut Unterricht, organisiert interdisziplinäre Projekte und internationalen Theateraustausch für Jugendliche und Kinder.

Darüber hinaus bietet das TPZ zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pädagogen und andere Interessenten.

Weitere Informationen unter www.tpzhannover. de