Natur & Umwelt

Alte Tomatensorten auf 12 Pflanzenbörsen

Tomatenvielfalt (Foto: BUND Hannover)

Tomatenvielfalt
(Foto: BUND Region Hannover)

BUND, Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, Heimatbund und Naturkundliche Vereinigung Langenhagen bieten Sortiment historischer Tomatensorten und mehr an.

Wenn wir am kommenden Wochenende die lang ersehnte Frühlingswärme spüren, ist es genau die richtige Zeit zum Pflanzen von frostempfindlichen Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchinis, Gurken und scharfen Chilis oder zum Legen von Bohnen: Pünktlich zum Saisonstart bieten BUND und Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt wieder in der Region Hannover Pflanzen- und Tomatenbörsen mit seltenen Nutzpflanzen an, die von den Vereinen seit Jahren erhalten werden, damit sie nicht wie viele Sorten bald verschwunden sein werden.

Nach wie vor ist die echte Hannoveraner Regionalsorte, der Rote Heinz – klassisch rot, rund und robust – am Beliebtesten. Für die Balkongärtnerinnen sind vor allem Buschtomaten oder Cocktail- und Wildsorten besonders interessant wie die Indianertomate. Wer ein Gewächshaus hat, sollte sich unter den besonders aromatischen Fleischtomaten orientieren. Diese zum Teil Hunderte Jahre alten Sorten wie Purple Calabash oder Old German sind in der Regel nicht in den Supermarktangeboten zu finden.

Der Verein VEN und der BUND haben es sich mit vielen ehrenamtlichen Mitgliedern zum Ziel gesetzt, altes Saatgut von Nutzpflanzen, das käuflich kaum noch zu erwerben ist, zu bewahren, zu erhalten und an Interessierte weiterzugeben. Auch andere Nutzpflanzen, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, werden von den Ehrenamtlichen erhalten wie z.B. eine Vielfalt von Stangenbohnen wie „Spitzschecke", alte indianische Maissorten wie der „Long Pop Mix", der sich für die Herstellung von Popcorn eignet oder der „Teufelsohren-Salat". Mit der Pflanzenbörse sollen mehr Menschen auf die unglaubliche „Arten- und Geschmacksvielfalt" der Nutzpflanzenvielfalt aufmerksam gemacht werden und Freude daran finden, eigenes Gemüse anzubauen und selber frisch zuzubereiten.

Wichtig ist den Veranstaltern die Botschaft, dass bereits 90 Prozent der Nutzpflanzenvielfalt in Europa unwiederbringlich verloren gegangen ist. Diesen Trend gilt es umzukehren, denn Pflanzen lassen sich nur durch Anbau Jahr für Jahr lebendig bewahren. Deshalb ist es Ziel des BUND Nutzpflanzenprojektes alte Sorten, die in Saatgutbänken schlafen, wieder zu beleben und die robusten, ertragreichen und wohl schmeckenden Pflanzen für die Saatgutgewinnung zu nutzen. Diese „gesunde" Freizeitbeschäftigung liegt nicht nur im Trend, sondern macht auf Freude und erhält so unser kulturelles Erbe vieler Generationen von Gärtnerinnen und Gärtnern.

Kompost für Nutzpflanzen: Alle Tomaten- und Chilipflanzen sind in einer Erde ohne Torf mit 50 Prozent aha-Qualitätskompost getopft. Aha stellt dem BUND im Rahmen der Projektes Nutzpflanzenvielfalt freundlicher Weise den geprüften Grünkompost mit dem Qualitätssiegel kostenlos zur Verfügung. Die Pflanzen danken dafür mit gutem und gesundem Wachstum! Mehr rund um Kompost und Erden auf der Internetseite des BUND Hannover unter www.bund-hannover.de / Themen / Naturgarten.

Service: Im Internet www.bund-hannover.de im Themenbereich „Nutzpflanzenvielfalt" finden Sie eine Liste mit vielen alten Sorten, die 2012 im Angebot sind. Die umfangreich ergänzte, überarbeitete Broschüre „Tomaten selber anbauen" mit Tipps und viel Informationen rund um das Thema und sehr vielen Abbildungen ist gegen eine Spende plus Port plus Porto beim BUND erhältlich. Hintergrundinformationen zur Erhaltungsarbeit des VEN erhalten Sie im Internet unter www.nutzpflanzenvielfalt.de