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Clever einkaufen mit Boni, Rabatten & Sonderangeboten: Was lohnt sich wirklich?

Egal, ob bei Lebensmitteln, Elektronik oder Klamotten – Rabattaktionen, Boni und Sonderangebote versprechen hohe Ersparnisse. Doch bei all den verlockenden Angeboten stellt sich immer wieder die Frage: Lohnt sich das wirklich oder wird da nur geschickt die Geldbörse leergeräumt?

Wie Rabattmodelle im Einzelhandel funktionieren

Clever einkaufen kann Geld sparen

Clever einkaufen kann Geld sparen

Rabattaktionen gibt es wie Sand am Meer, aber wie genau funktionieren die vielen Modelle, die einem ständig begegnen?

Um es klar zu sagen: Rabatte sind ein strategisches Marketinginstrument. Es gibt zahlreiche Varianten, die mal mehr, mal weniger einleuchtend erscheinen. Klassische Beispiele sind direkte Preisnachlässe, Mengenrabatte oder die beliebten Coupons, die man entweder direkt im Laden oder über Apps aktiviert. Viele kennen auch Cashback-Optionen, bei denen ein Teil des Geldes nach dem Kauf zurückgezahlt wird – wie etwa bei bestimmten Kreditkarten oder Online-Shops.

Ein weiteres, immer beliebter werdendes Modell ist das Sammeln von Bonuspunkten. Das kennt man beispielsweise von Programmen wie Payback oder REWE Plus. Und sogar Bäcker und andere kleine Händler vor Ort zum Beispiel auf den Wochenmärkten bieten Rabattkarten an. Hier sammelt man für jeden Einkauf Punkte, die später in Rabatte oder sogar Gutscheine umgewandelt werden können. Klingt zunächst verlockend, doch auch bei dieser Methode gibt es einiges zu beachten. Während man anfangs denkt, dass man einfach mal so „gratis“ Punkte sammelt, sind viele dieser Programme langfristig angelegt und basieren auf dem Prinzip der Kundenbindung.  Wer also regelmäßig bei einem Anbieter einkauft, profitiert am meisten und wer einmal im Monat für den Wochenend-Einkauf vorbeischaut, wird nicht so schnell von den „Ersparnissen“ profitieren.

Auch die beliebten Apps von Lidl oder Aldi machen es einem leicht, Coupons und Angebote zu aktivieren. Aber auch hier gilt: Um die vollen Vorteile zu nutzen, muss man aktiv dabei sein. Die wahren Gewinner dieser Systeme sind die Händler, die durch das Sammeln von Daten über das Konsumverhalten genau wissen, was der Kunde mag und was ihn noch interessieren könnte.

Warum viele Bonus-Apps nicht ganz gratis sind

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Rabatt-Apps einen hohen Preis haben – und der wird selten in Euro und Cent bezahlt. Stattdessen zahlen die Nutzer mit ihren persönlichen Daten. Diese Daten werden gesammelt, um personalisierte Angebote zu erstellen und den Konsum noch gezielter zu steuern.

Das klingt zunächst harmlos, aber die Information, welche Produkte jemand bevorzugt oder zu welchem Zeitpunkt er am liebsten einkauft, ist bares Geld wert. Diese Daten fließen oft in Werbenetzwerke, die auf die Interessen und das Verhalten des Nutzers abgestimmt sind.

Dabei bleibt meist unklar, welche Daten genau gespeichert werden und wie diese weiterverarbeitet werden. Manchmal ist es auch notwendig, die eigene E-Mail-Adresse oder Telefonnummer anzugeben, damit man Rabatte oder Coupons nutzen kann.

Der „Kostenfaktor“ für den Nutzer bleibt dabei oft verborgen. Insofern sind viele Rabatt-Apps keineswegs so “kostenlos”, wie sie sich zunächst darstellen. Der Preis, den man bezahlt, ist in vielen Fällen eben nicht nur monetär, sondern auch ein Stück weit die eigene Privatsphäre.

Wer also eine Rabatt-App herunterlädt, sollte sich bewusst sein, dass diese Apps im besten Fall Daten sammeln, um die eigenen Einkäufe effizienter zu gestalten. Im schlechtesten Fall lässt man sich von ständigen Push-Benachrichtigungen und personalisierter Werbung in die Irre führen. Auch wenn die Ersparnisse verlockend wirken, sollte man die langfristigen Folgen nicht außer Acht lassen.

Nicht alles, was nach Schnäppchen aussieht, ist auch eins

Wer kennt das nicht: Ein Angebot taucht auf, und schon wird die Neugier geweckt. Doch nicht jeder Rabatt ist wirklich ein Schnäppchen. Bei vielen Angeboten handelt es sich um sogenannte „psychologische Rabatte“, die darauf abzielen, den Kunden mit künstlichen Preisreduzierungen zu locken.

Ein Klassiker: Der Preis wird vorher künstlich erhöht, um dann einen scheinbar großzügigen Rabatt zu gewähren. Doch auch wenn der Preis gesenkt wird, heißt das nicht unbedingt, dass der Kauf eine echte Ersparnis bringt.

Händler sind mittlerweile gesetzlich dazu verpflichtet, den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage anzugeben. Das verhindert, dass sie Preise nach Belieben erhöhen können, nur um sie kurz darauf als „Sonderangebot“ zu verkaufen. Trotzdem bleibt immer noch ein Spielraum für psychologische Tricks, etwa durch Preissteigerungen bei einzelnen Produktvarianten oder die Bündelung von Produkten zu einem vermeintlich besseren Preis. Wer sich also von durchgestrichenen Preisen oder großen „Rabatt“-Schildern leiten lässt, sollte immer einen kritischen Blick auf die eigentliche Preisgestaltung werfen.

Auch die FOMO-Strategie („Fear of Missing Out“) wird immer häufiger eingesetzt, um den Druck zu erhöhen und Kunden dazu zu bringen, sofort zuzugreifen. Rabatte, die nur „heute“ gelten oder Produkte, von denen „nur noch wenige Exemplare verfügbar sind“, wecken das Gefühl, etwas zu verpassen.

Das kennt man beispielsweise auch von Online-Casinos. Wenn damit geworben wird, dass man sich “nur heute” einen hohen Bonus sichern kann, wird schnell mal das Angebot mit Neukundenbonus ausprobiert. Auch, wenn man eigentlich gar nicht geplant hatte, Geld zu setzen.

Doch genau hier liegt das Problem: Das Gefühl, ein gutes Angebot zu bekommen, kann dazu führen, dass man etwas kauft, was man gar nicht braucht. Dieser Druck führt nicht selten zu Spontankäufen, die die ursprünglich geplanten Ausgaben übersteigen.

Lohnt sich der Aufwand überhaupt?

Lohnt sich der ganze Aufwand, der hinter dem Sammeln von Boni und Rabatten steckt? Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer regelmäßig in einem bestimmten Markt einkauft, profitiert natürlich mehr von Bonusprogrammen als jemand, der nur ab und zu zugreift.

Die Rabattsysteme sind oft so aufgebaut, dass es erforderlich ist, eine gewisse Menge zu kaufen oder einen Mindestumsatz zu erzielen, um in den Genuss der vollen Vorteile zu kommen. Für Gelegenheitseinkäufer ist der Aufwand, Coupons zu suchen und die nötigen Apps zu aktivieren, häufig größer als die Ersparnis. Und noch dazu wird einem immer wieder eingeredet, dass der Deal wirklich das Beste ist, was man bekommen kann.

Letztlich lohnt sich der Aufwand dann, wenn man genau weiß, was man braucht und den Rabatt gezielt dafür einsetzt. Wer jedoch beim Einkaufen nicht aufpasst und nur wegen eines Rabatts zuschlägt, der wird am Ende feststellen, dass sich der Aufwand nur bedingt gelohnt hat.