Kalenderblatt

Erste Vorführung des PAL-Farbfernseh-Systems

Am 03.01.1963 wurde das von dem Fernsehpionier Walter Bruch bei Telefunken entwickelte PAL-Farbfernseh-Systems (Phase Alternation Line) in Hannover zum ersten Mal vorgeführt.

Das Phase-Alternating-Line-Verfahren (PAL) ist eine Methode zur Farbübertragung im analogen Fernsehen, entwickelt um Farbtonfehler automatisch zu korrigieren, die beim NTSC-Verfahren nur manuell und unzureichend behoben werden können. Das Prinzip basiert darauf, dass aufeinanderfolgende Bildzeilen wegen ihrer Flächenähnlichkeit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben. Der Clou ist, das rote Farbdifferenzsignal jeder zweiten Bildzeile um 180° phasenverschoben zur vorhergehenden zu senden. So lassen sich auftretende Farbtonfehler beim Empfänger durch Verrechnung der beiden Zeilen vollständig beheben, wobei nur ein kleiner Farbsättigungsfehler bleibt. Dieser ist für Menschen deutlich schwerer wahrzunehmen als ein Farbtonfehler.

PAL wurde Anfang der 1960er Jahre von Walter Bruch bei der Telefunken GmbH in Hannover entwickelt und am 31. Dezember 1962 zum Patent angemeldet. Am 3. Januar 1963 wurde es dann erstmals vor Experten der Europäischen Rundfunkunion (EBU) vorgeführt.

Das Farbfernsehen in der Bundesrepublik Deutschland wurde auf der 25. Großen Deutschen Funkausstellung in West-Berlin durch den Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland Willy Brandt am 25. August 1967 mit einem Druck auf einen roten Knopf gestartet. In dieser Szene wurde die Farbe wenige Sekunden zu früh zugeschaltet; der rote Knopf war eine Attrappe. Um 9:30 Uhr übertrugen die Fernsehsender ARD und ZDF die Begrüßungsmoderation durch Edith Grobleben vom Sender Freies Berlin (SFB) in Farbe.