Landeshauptstadt Hannover erreicht Spitzenplatz bei der Recyclingpapierquote

Papieratlas 2009: Recyclingpapier-Anteil in Hannover liegt bei knapp 100% +++ 1000 Blatt sparen bereits Energie für 70 Computer

Hannover erreicht im diesjährigen Städtewettbewerb um den Papieratlas mit einem Recyclingpapieranteil von 99,70 Prozent einen Spitzenplatz unter den Top-5. Damit gehört die Landeshauptstadt Niedersachsens zu den Vorreitern bei der Verwendung des umweltfreundlichen Papiers. Als recyclingpapierfreundlichste Stadt wurde die Ruhrmetropole Essen ausgezeichnet, die bereits ausschließlich Recyclingpapier in den Bereichen Verwaltung und Schule verwendet. Erstmals wurde der Sonderpreis des "Recyclingpapier-Aufsteigers" an Magdeburg vergeben. Innerhalb eines Jahres steigerte die Stadt ihre Recyclingpapierquote von weniger als drei auf rund 90 Prozent.

In Hannover beträgt der Anteil an Recyclingpapier in der Verwaltung 30,60 Mio. Blatt bei einem Gesamtverbrauch an Büropapier von 30,69 Mio. Blatt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Stadt ihre Recyclingpapierquote noch einmal erhöht und ist damit vom zehnten auf den vierten Platz in diesem Jahr geklettert. Durch die Verwendung von Recyclingpapier hat die Stadt Hannover insgesamt eine Einsparung von ca. 6,02 Mio. l Wasser, 1,24 Mio. kWh Energie sowie rund 33.000 kg CO2(1) bewirkt. Mit der eingesparten Wassermenge kann zum Beispiel der Tagesbedarf von 48.135 Einwohnern Hannovers gedeckt werden. Die eingesparte Menge an Energie entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 354 Drei-Personen-Haushalten. Bereits der Einsatz von 1000 Blatt Recyclingpapier spart soviel Energie wie 70 Computer mit Flachbildschirm für einen Arbeitstag benötigen . (2)

Im Rahmen des Projekts "Papierwende" stellt der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtgrün in Kooperation mit der Bürgerinitiative Umweltschutz e.V.  den hannoverschen Schulen ein umfassendes Umweltbildungsangebot zum Thema Recyclingpapier zur Verfügung. So erhielten zu Schuljahresbeginn über 3.600 Erstklässler ein "Startpaket" mit je drei Blauen Engel Recyclingheften sowie Informationen zum Schutz unserer letzten Urwälder. Weiterhin können sich die Schulen im laufe des Schuljahres direkt vor Ort zu allen praktischen Fragen der Beschaffung und Verwendung von Recyclingpapier beraten lassen.

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Deutschen Städtetag führte die Initiative Pro Recyclingpapier zum zweiten Mal die bundesweite Erhebung für den Papieratlas durch. Er beinhaltet die Angaben von 66 Städten mit über 100.000 Einwohnern zum Papierverbrauch, die erreichten Einsatzquoten für Recyclingpapier und die entsprechenden ökologischen Einspareffekte. Mehr als 81 Prozent der Städte beteiligten sich damit an der Erhebung. "Die Ergebnisse des Papieratlasses unterstreichen eindrucksvoll, dass die Städte ihr Beschaffungspotenzial für den Klima- und Ressourcenschutz mit Recyclingpapier bereits heute nutzen", betont Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Schirmherr des Projekts.

Der durchschnittliche Recyclingpapieranteil in den Verwaltungen wurde im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf über 74 Prozent gesteigert. 24 Städte konnten ihre Recyclingpapierquote im Vergleich zum Vorjahr bereits erhöhen. Und 29 Städte wollen ihren Recyclingpapieranteil zukünftig weiter steigern. "Mit der Einführung des Papieratlasses ist es gelungen, Städte zur Umstellung auf Recyclingpapier zu motivieren, da anschaulich aufgezeigt wird, wie viel Mengen an Energie, Wasser und CO2-Emissionen eingespart werden. Mit dem erstmals vergebenen Sonderpreis für den `Aufsteiger des Jahres´ wollen wir Städten mit noch vergleichsweise geringen Recyclingpapierquoten einen Anreiz geben, vorhandene ökologische Potenziale gezielt auszuschöpfen", erklärt Michael Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier.

Der "Papieratlas 2009" wird am 18.09.2009 auf der 11. Beschaffungskonferenz im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin einem breiten Publikum präsentiert. Die Gewinnerstadt Essen erhält den Preis von einer Tonne Recyclingpapier. Magdeburg, dem Aufsteiger des Jahres 2009 wird eine halbe Tonne Recyclingpapier vom Sponsor, der Antalis Deutschland GmbH, zur Verfügung gestellt. Business Partner PBS und C.ebra – Zeitschrift für effiziente Beschaffung rund ums Büro und Arbeitsplatz begleiten den  Papieratlas als Medienpartner.

Weitere Informationen und die Ergebnisse der Erhebung unter www.papieratlas.de.

Die Top-10-Liste der recyclingpapierfreundlichen Städte 2009

 

Stadt

Gesamtverbrauch  Verwaltung in A4-Blatt

Verbrauch Recyclingpapier
in A4-Blatt

Prozentualer
Anteil von Recyclingpapier

Sonderpunkte (3)

1

Essen

40.415.500

40.415.500

100,00
(inkl. Schulen)

10

2

Koblenz

10.000.000

10.000.000

100,00

8

3

Oldenburg

8.814.000

8.814.000

100,00

4

4

Hannover

30.693.750

30.600.750

99,70

3

5

München

99.940.000

95.840.000

95,90

11

6

Aachen

12.120.000

11.470.000

94,64

12

7

Bonn

16.700.000

15.700.000

94,01

12

8

Erlangen

12.545.000

11.775.500

93,87

4

9

Berlin

939.727.000

874.102.000

93,02

0

10

Münster

19.141.000

17.358.000

90,68

4

(Grundlage für diese Pressemitteilung ist der Text der "Initiative Pro Recyclingpapier" – Nissen Consulting – 10623 Berlin)

(1) Die Berechnungen basieren auf einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: "Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff", 2006. Siehe dazu auch Umweltbundesamt: Ökobilanzen für graphische Papiere, 2000.

(2) Ein Computer verbraucht ca. 80 Watt mit Flachbildschirm (Quelle: c't 4/2008, S. 78: Energie sparen) – bei 8 Stunden Laufzeit pro Tag sind das 0,64 kWh. 1000 Blatt Recyclingpapier sparen 47,3 kWh (Quelle: IFEU-Studie: "Datengrundlagen zur Klima- und Ressourceneffizienz von Kopierpapier auf dem deutschen Markt", im Auftrag des Umweltbundesamtes (noch unveröffentlicht)

(3) Für die Bereiche Schulen und Hausdruckereien wurden jeweils Sonderpunkte vergeben, die ebenso mit in die Bewertung einfließen.

www.hannover.de

PM: Landeshauptstadt Hannover