Kalenderblatt

Nicolo Paganni spielt in Hannover

Der Violinvirtuose Nicolo Paganni konzertiert am 03. und 06. Juni 1830 in Hannover.

Niccolò Paganini wurde nachweislich 1782 in Genua geboren. Er veranlasste 1821 seinen Freund, den Anwalt Luigi Germi, das Geburtsdatum zu fälschen und von 1782 auf 1784 zu verlegen. Nach eigenen Angaben erhielt Paganini bereits in frühester Kindheit Violinunterricht, unter anderem von seinem Vater Antonio Paganini, der ihn zum stundenlangen Üben zwang. War er dem Vater nicht fleißig genug, bekam er nichts zu essen. Bereits in dieser frühen Zeit erprobte er aus eigenem Antrieb die klanglichen Möglichkeiten der Violine und erfand neue und sonst noch ungesehene Griffe, deren Zusammenklingen die Leute staunen ließ.

Zwischen Januar 1829 und Februar 1831 trat er in mehr als 40 Städten Deutschlands und Polens auf. Über Dresden und Leipzig gelangte er zunächst nach Berlin, wo er am 4. März 1829 im Beisein des königlichen Hofes sein erstes Konzert gab. Beim deutschen Publikum allerdings trugen Paganinis schwarze Konzertkleidung, seine von Krankheiten gezeichnete Gestalt und Physiognomie genauso wie seine für die Zuhörer unerklärlichen musikalischen Fähigkeiten und Wirkungen dazu bei, das Bild des teuflisch-dämonischen Künstlers zu erzeugen.

Eine wichtige Quelle über Paganini als Privatperson verfasste in dieser Zeit der hannoversche Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker Georg Harrys, der Paganini vom 6. Juni bis zum 1. Juli 1830 als Impresario diente. Darin wird das private Fluidum Paganinis ohne Dämonisierung fassbar. Der lange Titel lautet: Paganini in seinem Reisewagen und Zimmer, in seinen redseligen Stunden, in gesellschaftlichen Zirkeln, in seinen Concerten.

Bildquellen:

  • Kalenderblatt: www.hannover-entdecken.de