Zehn Jahre nach der Expo 2000 in Hannover öffnet vom 1. Mai bis zum 31. Oktober die Expo 2010 in Shanghai ihre Tore. "Niedersachsen und Hannover sind dabei: Wir werden gemeinsam mit vielen Partnern Zukunftslösungen präsentieren und starke Akzente setzen", kündigten Ministerpräsident Christian Wulff und Oberbürgermeister Stephan Weil heute in Hannover an. Bei der Gelegenheit gab Weil außerdem Einblicke in das Programm zum Expo-Jubiläum.
In Shanghai erwarten die Veranstalter auf rund fünf Quadratkilometern 70 Millionen Besucher, etwa vier Millionen davon aus aller Welt. Damit zählt die Expo Shanghai zu den größten Weltausstellungen überhaupt. Mehr als 240 Länder und internationale Organisationen werden sich in der chinesischen Metropole präsentieren.
Wulff: "Unsere Unternehmen zeigen in Shanghai Spitzentechnologien. Das ist die beste Visitenkarte für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Niedersachsen." Die Otto Bock HealthCare GmbH gestaltet in einem "Life and Sunshine Pavilion" einen Themenpavillon für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Im Deutschen Pavillon sind die niedersächsischen Firmen Sennheiser, Wilkhahn, Otto Bock, die Bard Gruppe und
Volkswagen vertreten sowie die Leuphna Universität Lüneburg. Dort werden täglich 40.000 Besucher erwartet.
"Am 9. Juli werde ich die Expo 2010 zur "Niedersachsen-Woche" besuchen. Vom 5. bis 10. Juli stellt sich unser Land im Deutschen Pavillon vor", sagte Wulff. Der Knabenchor Hannover, das Ensemble Musica Alta Ripa und das Projekt Rap-Oper des Musikzentrums Hannover sind musikalische Botschafter der Woche.
Ein besonderes Beispiel für Public-Private-Partnership (PPP) ist das Schulpartnerschaftsprojekt "Shangover": Schüler des Gymnasiums Goetheschule Hannover und der Wu Ai Senior High School Shanghai präsentieren ihr Projekt SHANGhaiHannOVER. Kernstück ist ein großer multimedialer Touch-Screen, der es ermöglicht, Stadtansichten beider Expo-Städte zu vergleichen. Die Besucher sollten Bilder beider Städte in einer Art Memoryspiel multimedial kombinieren und verknüpfen. Das Unternehmen foresee hat dazu einen innovativen Stehtisch entworfen und entwickelt gemeinsam mit der Multimedia Berufsbildenden Schule (BBS) Hannover die zugehörige Software.
Die Landesgesellschaft Niedersachsen Global koordiniert die niedersächsischen Aktivitäten zur Expo 2010. "So wird Niedersachsen wirksam im Ausland wahrgenommen", so Wulff.
Die Universität Oldenburg und die EWE AG präsentieren im Bremer Beitrag zur Weltausstellung Oldenburg gemeinsam als langjährigen Forschungsstandort für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Sie stellen unter anderem das "Schlaue Haus" vor, das in Oldenburgs Zentrum entsteht.
"Zehn Jahre liegen zwischen dem Mega-Event in Shanghai und der ersten Weltausstellung auf deutschem Boden", schlägt der Oberbürgermeister den Bogen zwischen der Expo 2000 und heute. "Zehn Jahre seit der Weltausstellung neuen Typs, die eine Synthese suchte zwischen ernsthafter Diskussion zukunftsträchtiger Fragen und fröhlichem Feiern in internationaler Gesellschaft – und deshalb ihren Ort neben dem Ausstellungsgelände auch in dezentralen Projekten fand. Zehn Jahre seit dem Ereignis, das die Menschen in der Stadt begeistert hat, wie kaum ein anderes, das sie stolz gemacht hat, für das sie gern Gastgeber waren, und das der Stadtentwicklung und dem Flair dieser Stadt einen Schub gegeben hat, von dem wir heute noch profitieren."
"Zehn Jahre also, die eine Bilanz und einen Ausblick lohnen, hier in der Stadt und auf der Ausstellung in Shanghai", so Weil. Und er umschreibt den Rahmen der städtischen Aktivitäten: "Gern nutzen wir als Expo-Stadt die Gelegenheit für Städte, sich in Shanghai erstmals auf einer Weltausstellung unabhängig von den teilnehmenden Nationen zu präsentieren. Zusammen mit Partnern richten wir vom 9. bis 11. Juli das Fach- und Ausstellungsprogramm "Expo 2000 – ten years after" aus, das mit dem Stadtteil Kronsberg als Beispiel für nachhaltigen Städtebau die gesamte Bandbreite der integrierten Erschließung von neuen Stadtteilen widerspiegelt."
"In Shanghai nehmen wir den Faden auf, den wir in Hannover zum Expo-Jubiläum aus dem damaligen Ereignis und seinem Motto weiterspinnen: nämlich zu schauen, was aus den Zukunftsfragen von damals geworden ist und wie Hannover sich in der Welt von heute positioniert. Denn auch in Hannover wollen wir keine nostalgische Rückbesinnung auf ein unwiederholbares Ereignis, sondern bieten einen bunten Mix aus philosophisch-wissenschaftlichen Beschäftigungen mit weltbewegenden Themen von damals und heute sowie Festen, Feiern und Konzerten". Weil kündigt ein Spektrum an, das vom "Festival der Philosophie" bis zum Kongress "Our Common Future", von den spektakulären Konzerten von AC/DC, Scorpions und dem NDR-Festival an und auf der Expo Plaza bis zum "Fest der Kulturen" auf dem Trammplatz und einem Bürgerfest auf dem Expo-Gelände Ost reicht.
Der Oberbürgermeister dankt allen Kooperationspartnern, für das Programm in Hannover vor allem dem Hauptförderer Sparkasse Hannover.