Politik

400 Anlieger informieren sich über Pläne für Logistikzentrum am Messegelände

Bürgerversammlung im Annastift: Rund 400 AnliegerInnen kamen zur ersten Informationsveranstaltung der Landeshauptstadt über die geplante Ansiedlung eines Versandhandelsunternehmens am Messegelände. Oberbürgermeister Stephan Weil sprach zur Begrüßung von einem "ungewöhnlichen Verfahren für ein ungewöhnliches Projekt". Er bat die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis, dass die Stadt derzeit den Namen des Unternehmens noch nicht nennen könne, dies sei so vereinbart. Ansonsten aber wolle die Stadt mit offenen Karten spielen. Zusammen mit dem Oberbürgermeister erläuterten Wirtschafts- und Umweltdezernent Hans Mönninghoff und Stadtbaurat Uwe Bodemann die Einzelheiten zu der geplanten Ansiedlung.

Das international operierende Versandhandelsunternehmen sucht einen Standort für ein neues Logistikzentrum in Norddeutschland. In einer Halle mit einer Lagerfläche von rund 110.000 Quadratmetern sollen mindestens 1.000 Dauer- und bis zu 1.500 Saisonarbeitsplätze entstehen. Als möglicher Ort dafür kommt in Hannover eine etwa 30 Hektar große Fläche zwischen Weltausstellungsallee, Emmy-Noether-Allee und Stockholmer Allee infrage, die bislang vorwiegend als Messeparkplatz genutzt wird. Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl Hannovers ist neben der Nähe von Messeschnellweg und Autobahn A7 die gute Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr. 

Bereits im Herbst 2012 plant das Versandunternehmen die Eröffnung des neuen Logistikzentrums. Für dieses Vorhaben müssen der Bebauungs- und der Flächennutzungsplan geändert werden. Im Rahmen dieses Verfahrens werden die Unterlagen über die Ziele und Zwecke des Projektes vom 21. Oktober bis zum 21. November in der Bauverwaltung (Rudolf-Hillebrecht-Platz 1) und im Rathaus Bemerode öffentlich ausgelegt. In dieser Zeit können die Bürger Einwendungen und Anregungen an die Verwaltung richten, die dann im weiteren Verfahren geprüft werden.

Für die Entscheidung werden nun seitens der Stadt mehrere Gutachten, unter anderem zur Verkehrssituation, zur Lärmbelastung und zu Schadstoffemissionen, erstellt. Wenn Ergebnisse vorliegen, ist eine weitere Bürgerversammlung geplant. Sollte sich das Unternehmen für Hannover als Standort entscheiden, sollen auch deren Vertreter zu einer Informationsveranstaltung geladen werden. Im Internet ist unter hannover.de in Kürze eine besondere Seite für das Logistikprojekt geplant, auf der Fragen der BürgerInnen beantwortet und weitere Informationen zu dem Vorhaben bereitgestellt werden.