Die üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem Verlust von 2,269 Millionen Euro abgeschlossen und lag damit rund 18,910 Millionen Euro besser als der Wirtschaftsplan für das vergangene Jahr. Im Unterschied zu den Jahren 2008 und 2009, als üstra jeweils ein ausgeglichenes Ergebnis vorlegen konnte, wurde Mitte 2010 die Finanzierung des Busverkehrs auf einen Verlustausgleich durch die Region Hannover umgestellt. Ohne diese aus steuerlichen Gründen erfolgte Umstellung hätte üstra einen Gewinn von rund 11,5 Millionen Euro erzielt. „Vor dem Hintergrund der umgestellten Busfinanzierung ist das Ergebnis des vergangenen Jahres ein großer Erfolg auf unserem Weg zur Konsolidierung des Unternehmens", betonte der üstra Vorstandsvorsitzende André Neiß heute bei der Vorstellung des Jahresabschlusses in Hannover. Er wies darauf hin, dass der Zuschussbedarf durch die Region Hannover seit 2005 – sieht man von den Zahlungen zur Verringerung der Deckungslücke in der Altersversorgung ab – von damals rund 60 Millionen Euro auf heute 19 Millionen Euro reduziert werden konnte.
Auch Regionspräsident Hauke Jagau äußerte sich zufrieden: „Das gute Ergebnis zeigt, dass wir mit dem Partnerschaftsvertrag zwischen Region Hannover und üstra die Weichen für ein qualitativ hochwertiges ÖPNV-Angebot stellen konnten und die Region Hannover damit finanziell entlasten."
Ursache für das erfreuliche Ergebnis des vergangenen Jahres sind unter anderem erhebliche Zuwächse bei den Fahrgastzahlen. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 154,3 Millionen auf 159,4 Millionen, was einem Zuwachs von 3,3 Prozent entspricht. Die Tarifeinnahmen stiegen um 6,1 Prozent von 123,604 Millionen Euro auf 131,150 Millionen Euro. „Diese Zahlen belegen, dass wir deutlich über die Tariferhöhung von zwei Prozent hinaus Zuwächse bei den Einnahmen hatten, indem wir über fünf Millionen zusätzliche Fahrgäste gewinnen konnten", betonte der üstra Vorstandsvorsitzende André Neiß.Ohne Sondereffekte wäre das Ergebnis für 2010 noch deutlich besser ausgefallen. Zu den Sondereffekten gehörte vor allem die Erhöhung der Rückstellung für die betriebliche Altersversorgung des Unternehmens in Höhe von 3 Millionen Euro, die in Absprache mit der Region Hannover vorgenommen wurde. „Die Lücke in der betrieblichen Altersvorsorge konnte damit weiter geschlossen werden", erklärte Wilhelm Lindenberg, im üstra Vorstand zuständig für Personal und Betrieb.
Gleichzeitig hat üstra in 2010 weiter investiert. Die Busflotte wurde mit vier Niederflurbussen des Herstellers Solaris und 15 Niederflur-Gelenkbussen von MAN weiter verjüngt. Alle angeschafften Busse verfügen über die neusten Standards zur Abgasreinigung. „Damit konnten wir den Ausstoß unserer Busflotte an Schadstoffen weiter senken und aktiv zum Klimaschutz beitragen", erklärte üstra Vorstand Wilhelm Lindenberg. Zu den Investitionen mit einer Gesamthöhe von rund 13,7 Millionen Euro zählt auch eine umweltfreundliche Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des üstra Betriebshofs Glocksee. Zum 31. Dezember 2010 hat üstra insgesamt 1.780 Vollzeit-Arbeitskräfte beschäftigt, darunter 84 Auszubildende. Die Aufwendungen für Personal (ohne Altersversorgung) betrugen im vergangenen Jahr 82,937 Millionen Euro, das sind 2,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Den Geschäftsbericht von üstra gibt es zum Herunterladen unter www.uestra.de/finanzberichte.html.