Die Frauen im Rat der Landeshauptstadt Hannover. Wege, Ziele, Erfolge
Wer waren die Frauen, die von 1946 bis 2011 dem Rat der Landeshauptstadt Hannover angehörten und welche Schwerpunkte haben sie dort gesetzt? In dem neuen Band "Die Frauen im Rat der Landeshauptstadt Hannover. Wege, Ziele, Erfolge", den die Historikerin Karin Ehrich im Auftrag des Referates für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt verfasste, werden die biografischen Profile und Porträts, die Lebenswege, Kompetenzen sowie das politische Wirken der hannoverschen Ratsfrauen vorgestellt.
Statistiken zur Entwicklung des Frauenanteils im Rat und in den Ratsfraktionen sowie chronologische Verzeichnisse über die Beteiligung von Frauen in herausgehobenen Ämtern und Gremien des Rats runden die Dokumentation ab. Der Band ist in die Abschnitte Wiederaufbau und Wirtschaftswunder 1945/46 bis 1972, Innerer Ausbau 1972 bis 1991 und Kommunalpolitik im Zeichen der Haushaltskonsolidierung 1991 bis 2011 gegliedert.
Die Veröffentlichung als Beiheft der Hannoverschen Geschichtsblätter wurde vom Stadtarchiv Hannover finanziert.
Brigitte Vollmer-Schubert, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt erläutert: "Seit der Einführung des Frauenwahlrechts 1918 sind Frauen in Kommunen, Ländern und im Bund in der Mitte der Politik angekommen. Gleichwohl sind ihre Leistungen bei der Mitgestaltung der Gesellschaft in der öffentlichen Erinnerungskultur kaum präsent. Die Dokumentation bietet Ansatzpunkte für den Aufbau von Traditionslinien kommunalpolitisch aktiver Frauen und für ein historisch fundiertes Verständnis für die Entwicklung und den aktuellen Stand in einzelnen kommunalpolitischen Aufgabenfeldern."
Die Dokumentation soll Frauen ermutigen, sich mit ihren Interessen und Anliegen nachhaltig in die Stadtpolitik einzubringen.
Zudem ergänzt der Band die traditionelle Stadtgeschichtsforschung Hannovers um einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation der politischen Partizipation von Frauen in der jüngeren und jüngsten Vergangenheit.
Mit der Publikation des Bandes knüpft das Stadtarchiv Hannover an seine langjährigen Bestrebungen an, gerade auch den Anteil von Frauen an der historischen und aktuellen Entwicklung der Stadt zu dokumentieren. In den 1990er Jahren hat das Archiv als "Gedächtnis der Stadt" mit dem Aufbau einer frauengeschichtlichen Sammlung begonnen, um Quellen zum Leben und Wirken von Frauen in Hannover zu sichern. Indem das Stadtarchiv einen öffentlich-institutionellen Raum gerade auch für private Sammlungen bereit stellt, sollen Recherchen und Studien zur lokalen und regionalen Frauengeschichte erleichtert werden.
Die von Karin Ehrich für die vorliegende Studie zusammengetragenen Dokumente über die Ratspolitikerinnen von 1946 bis 2011 werden in diese Sammlung aufgenommen und für weitere Untersuchungen zur Verfügung stehen.
Die Dokumentation soll Frauen ermutigen, sich mit ihren Interessen und Anliegen nachhaltig in die Stadtpolitik einzubringen.